Was sagt der Zinseszinseffekt aus?
Wenn eine Zinsgutschrift beim nächsten Zinstermin ebenfalls verzinst wird, nennt man den daraus resultierenden Ertrag Zinseszins. Dabei gilt: Je öfter die Zinsen und Zinseszinsen bei der laufenden Verzinsung berücksichtigt werden, desto schneller wächst der Gewinn. Dieser Effekt wird als Zinseszinseffekt bezeichnet und ist umso stärker ausgeprägt, je enger die Zinsgutschriften beieinander liegen und je länger das Kapital investiert bleibt. Damit gibt der Zinseszinseffekt Auskunft darüber, um wie viel mehr Gewinn sich erzielen lässt, wenn das Guthaben regelmäßig verzinst wird – verglichen mit Geldanlagen, bei denen die Zinsen nicht wieder angelegt oder nur selten gutgeschrieben werden.
Prinzip des Zinseszinseffektes
Um sich ein Bild vom Zinseszinseffekt und den Vorteilen für Sparer und Anleger machen zu können, reicht ein einfaches Beispiel. Aus 5.000,00 Euro werden bei einer Verzinsung von 2,50 Prozent p.a. nach einem Jahr 5.125,00 Euro, davon sind 125 Euro Zinsen. Wird der Gesamtbetrag für ein weiteres Jahr angelegt, sind es bereits 5.253,13 Euro. Der Zinseszins beträgt in dem Fall 3,13 Euro.
Der Zinseszinseffekt anhand eines Beispiels
Deutlicher wird diese Entwicklung, wenn man sie über einen längeren Zeitraum verfolgt. Dazu ein Rechenexempel mit einem Anlagebetrag von 5.000 Euro und einem Zinssatz von 2,50 Prozent p.a. mit unterschiedlichen Zinsturnussen.
Laufzeit in Jahren | jährliche Zinsgutschrift | vierteljährliche Zinsgutschrift | monatliche Zinsgutschrift | Zinsgewinn bei jährlicher Auszahlung |
Ausgangsbetrag | 5.000,00 € | 5.000,00 € | 5.000,00 € | 5.000,00 € |
1 | 5.125,00 € | 5.126.18 € | 5.126,44 € | 125,00 € |
2 | 5.253,13 € | 5.255,54 € | 5.256,08 € | 125,00 € |
3 | 5.384,45 € | 5.388,16 € | 5.389,00 € | 125,00 € |
4 | 5.519,06 € | 5.524,14 € | 5.525,28 € | 125,00 € |
5 | 5.657,04 € | 5.663,54 € | 5.665,01 € | 125,00 € |
6 | 5.798,47 € | 5.806,46 € | 5.808,26 € | 125,00 € |
7 | 5.943,43 € | 5.952,99 € | 5.955,15 € | 125,00 € |
8 | 6.092,01 € | 6.103,21 € | 6.105,74 € | 125,00 € |
9 | 6.244,31 € | 6.257,23 € | 6.260,15 € | 125,00 € |
10 | 6.400,42 € | 6.415,13 € | 6.418,46 € | 125,00 € |
Zinsgewinn gesamt: | 1.400,42 € | 1.415,13 € | 1.418,46 € | 1.375,00 € |
Die Beispielrechnung zeigt, dass der Zinseszinseffekt mit zunehmender Laufzeit immer größer wird. Nach einem Jahr ist der Unterschied zwischen der jährlichen und der monatlichen Zinsgutschrift mit 1,44 Euro noch minimal. Nach zehn Jahren ergibt sich bereits eine Differenz von 18,46 Euro. Vergleicht man die vierteljährliche mit der monatlichen Buchung der Zinsen, bewegen sich die Gewinnkurven anfangs fast parallel, scheren aber immer weiter auseinander. Werden die Zinsen jährlich ausgezahlt statt gutgeschrieben und weiter verzinst, erzielt der Kunde im Vergleich zur jährlichen Gutschrift immerhin 25,42 Euro weniger.
Zinseszins beim Festgeld
Typisch sind Zinseszinsen speziell beim Tagesgeld. Doch auch bei Festgeldanlagen ist es möglich, vom Zinseszinseffekt zu profitieren – meistens indirekt, in seltenen Fällen aber auch direkt. Um direkte Zinseszinsen zu erhalten, verbleiben die Zinsgutschriften auf dem Festgeldkonto und dürfen nicht auf das Referenz- oder Verrechnungskonto ausgezahlt werden. Einige Banken stellen es ihren Kunden bei mehrjährigen Festgeldanlagen frei, wohin die Zinsen fließen. Ein indirekter Zinseszinseffekt entsteht entweder durch Prolongation oder den Verbleib der Zinsen auf dem als Referenzkonto eingerichteten Tagesgeldkonto.
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Welche Tagesgeldkonten besonders hohe Zinsen bieten lässt sich – inklusive Zinseszinseffekt – mit unserem Rechner berechnen:
Alternativ können Sie auch gleich eine gewünschte Anlagesumme und Laufzeit eingeben und sich die dafür besten Angebote sortiert nach der Höhe der Zinsen anzeigen lassen: