Wie erfolgen Einzahlungen auf ein Festgeldkonto?
Einzahlungen im herkömmlichen Sinne, also per Überweisung oder gegebenenfalls auch als Bar-Einzahlung, sind bei einem Festgeldkonto nicht möglich. Der gewünschte Anlagebetrag wird stattdessen automatisch von einem laufenden oder einem Tagesgeldkonto umgebucht und als Festgeld investiert. Wer später mehr Kapital einzahlen möchte, muss eine neue Festgeldanlage vereinbaren. Denn aufstocken lassen sich vorhandene Festgeldkonten nicht. Jede (Neu-)Investition entspricht dann einem neuen Festgeldkonto zu den jeweils aktuellen Konditionen.
Umbuchung
Ob das Kapital für eine Festgeldanlage von einem Giro- oder einem Tagesgeldkonto abgebucht wird, richtet sich nach den Vorgaben der Bank. Einige Unternehmen setzen voraus, dass vorher ein Tagesgeldkonto eröffnet und der entsprechende Betrag dort eingezahlt wird. Die Umbuchung vom Tages- auf das Festgeldkonto erfolgt in dem Fall, sobald der Antrag auf Festgeld vorliegt. Zum Ende der Vertragslaufzeit wird das Guthaben samt Zinsen wieder dem Tagesgeldkonto gutgeschrieben.
Umbuchung vom Girokonto
Bei anderen Banken reicht es, im Antrag für die Festgeldanlage ein Girokonto zu benennen, von dem das Geld abgebucht werden soll. Vorausgesetzt wird allerdings, dass Kontoinhaber und Antragsteller identisch sind, um Missbrauch zu vermeiden. Diese Bankverbindung dient später auch als Referenz für die Auszahlung. Dabei muss das Girokonto nicht zwangsläufig bei der Bank geführt werden, bei der auch das Festgeld angelegt wird.
Umbuchung vom Tagesgeldkonto
Anders sieht es bei der Umbuchung von einem Tagesgeldkonto aus. Dann muss das Tagesgeld bei dem gleichen Kreditinstitut geführt werden wie das Festgeldkonto, weil eine Umschichtung des Kapitals in dem Fall nur bankintern erfolgen kann. Das liegt daran, dass Auszahlungen und damit Umbuchungen bei einem Tagesgeldkonto immer nur auf das vorher vereinbarte Referenzkonto möglich sind, nicht aber auf ein Festgeldkonto bei einer anderen Bank.
Dauer einer Einzahlung
Da bei der Festgeldanlage ohnehin Geduld gefragt ist, sollte der Kunde die Dauer von der Einzahlung bis zur Wertstellung nicht überbewerten, aber auch nicht unterschätzen. Unterschieden werden muss dabei, ob ein oder zwei Banken am Zahlungsvorgang beteiligt sind, sprich: Handelt es sich um einen internen Vorgang, bei dem die Bank den Anlagebetrag von einem bestehenden Konto kurzerhand auf ein neues Festgeldkonto umbucht. Oder wird das Kapital erst von einem Girokonto bei einer anderen Bank überwiesen bzw. abgebucht? Bei Neukunden kommt als weiterer Faktor das Postident-Verfahren hinzu. Bei Nutzung eines Vermittlers ins EU-Ausland (z. B. Weltsparen) kann sich die Zeit ggf. verlängern.
Zwei Banken: Lastschrift oder Überweisung
Sind zwei Banken im Spiel, geht das Kapital einen kleinen, aber nicht allzu zeitintensiven Umweg, ehe es als Festgeld investiert wird. Diesbezüglich haben sich inzwischen mehrere Varianten entwickelt, abhängig davon ob ein Tagesgeldkonto oder ein Girokonto als Referenzkonto vorausgesetzt wird.
- Der Anlagebetrag wird per Lastschrift von einem Girokonto bei Bank A direkt auf das Festgeldkonto bei Bank B eingezogen.
- Der Anlagebetrag wird per Lastschrift von einem Girokonto bei Bank A auf ein Tagesgeldkonto bei Bank B übertragen. Das Kapital wird anschließend intern auf das Festgeldkonto umgebucht.
- Der Kunde überweist den Anlagebetrag von seinem Girokonto bei Bank A auf ein Tagesgeldkonto bei Bank B. Das Kapital wird anschließend intern auf das Festgeldkonto umgebucht.
- Eher selten: Der Kunde überweist den Anlagebetrag von seinem Girokonto bei Bank A auf ein Korrespondenzkonto bei Bank B, von dem aus das Kapital von Bank C als Festgeld angelegt wird.
Lastschrift und Überweisung dauern jeweils maximal drei Bankarbeitstage. Hinzu gerechnet werden müssen die Bearbeitung des Antrages, die ein bis zwei Werktage in Anspruch nimmt, und anschließend die Umbuchung, die ebenfalls ein oder zwei Tage dauert. Exakte Zahlen und Daten sind hier nur schwer zu ermitteln. Wie lange der gesamte Vorgang in Anspruch nimmt, richtet sich unter anderem nach der Auslastung der Bank. Bei Top-Angeboten kann es aufgrund des großen Zulaufs schon einmal zu Verzögerungen kommen. Im günstigsten Fall sieht es so aus, wenn kein Samstag oder Sonntag dazwischenliegt:
Antragsbearbeitung |
1 – 2 Tage |
Überweisung / Lastschrift |
3 Tage |
Umbuchung |
1 – 2 Tage |
Gesamt |
5 – 7 Tage |
Neukunden – Zeitfaktor Postident-Verfahren
Handelt es sich um einen Neukunden, der das Festgeldkonto eröffnet, erweist sich auch das Postident-Verfahren als Zeitfaktor. Denn ehe die Bank den Auftrag bearbeiten kann, muss sie die Legitimations- und Identifikationsprüfung abwarten. Der Vorgang an sich ist in wenigen Minuten erledigt. Es dauert dann allerdings ein bis zwei Werktage (Wochenenden außen vor), ehe die Papiere bei der Bank eingehen und bearbeitet werden können. Beim VideoIdent-Verfahren beschleunigt sich das Verfahren immens.
Interne Umbuchung
Am schnellsten, allerdings auch nicht von heute auf morgen, erfolgt die Festgeldanlage, wenn das Kapital intern umgebucht wird. Besteht bei der Bank bereits ein Tages- oder Girokonto mit ausreichend Guthaben und soll ein Teil des Geldes festgelegt werden, reicht ein Online-Antrag. Die Bearbeitung erfolgt binnen ein oder zwei Tagen, die Umbuchung selbst dauert maximal einen Tag. Insgesamt muss auch bei dieser Variante mit knapp drei bis vier Tagen gerechnet werden, ehe das Festgeld seine Arbeit aufnehmen kann.
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