Wie erfolgt die Zinsberechnung beim Tagesgeld?
Für die Berechnung der Tagesgeldzinsen stehen Banken mehrere Methoden zur Verfügung. Sie unterscheiden sich darin, von wie vielen Tagen pro Monat und pro Jahr ausgegangen wird. Für Tagesgeld gilt in der Regel: Die Berechnung erfolgt weitgehend taggenau, wobei sämtliche Einzahlungen, Überweisungen auf das Referenzkonto, Zinsstaffeln und Bonuszinsen berücksichtigt werden. Die Gutschrift erfolgt allerdings immer nur gemäß dem vereinbarten Zinsturnus: monatlich, vierteljährlich oder jährlich.Berechnungsmethoden
Der Zins pro Tag orientiert sich dabei an der Berechnungsmethode, den die Bank zugrunde legt. Durchgesetzt hat sich – zumindest bei den meisten deutschen Banken – die sogenannte „Deutsche Methode“. Sie basiert auf der Annahme, dass ein Jahr 360 und jeder der zwölf Monate 30 Tage hat. Dementsprechend lautet die Kurzform 30/360. Daneben existieren drei weitere Formeln: act/360 (Eurozinsmethode), act/365 (englische Zinsmethode) und act/act (taggenaue Zinsmethode) – wobei act abgekürzt für „actual“ steht. In dem Fall wird von der tatsächlichen Zahl der Tage pro Monat, im Januar zum Beispiel 31, und/oder der Tage im Jahr ausgegangen.Zinsberechnung beim Tagesgeld
Doch wie werden die Zinsen jetzt genau berechnet? Dazu ein Beispiel: Der Kunde legt 5.000 Euro an, stockt nach 15 Tagen um 300 Euro auf und zahlt nach weiteren sechs Tagen nochmals 1.000 Euro ein. Der Zinssatz während der ersten 32 Tage beläuft sich auf 2,00 Prozent p.a. und wird dann auf 2,10 Prozent p.a. angehoben. Der Berechnung liegt folgende Formel zugrunde – ausgehend davon, dass die Bank nach act/act-Methode arbeitet und das Jahr 365 Tage hat:(Anlagebetrag * Zinssatz * Tage) / (365 * 100)
Laufzeit in Tagen | Anlagebetrag | Formel | Zinsgewinn |
15 | 5.000,00 Euro | 5000*2*15/365*100 | 4,11 Euro |
6 | 5.300,00 Euro | 5300*2*6/365*100 | 1,74 Euro |
11 | 6.300,00 Euro | 6300*2*11/365*100 | 3,80 Euro |
31 | 6.300,00 Euro | 6300*2,1*31/356*100 | 11,24 Euro |
Zinsgewinn nach 63 Tagen | 20,89 Euro |
Tageszinsen für alle Berechnungsmethoden ermitteln
Mit unserem Tageszinsrechner können Sie die Zinserträge für alle vier bei Banken zum Einsatz kommenden Zinsberechnungsmethoden ermitteln:Zinsintervalle beim Tagesgeld
Zusätzlich zur Berechnungsmethode kommt es beim Tagesgeld auch auf den Zinsturnus an, wie sich das Kapital entwickelt. Beim Tagesgeld haben sich drei Varianten durchgesetzt. Die Zinsen werden entweder nur am Ende des Jahres gutgeschrieben, vierteljährlich oder monatlich. Je öfter eine Zinsgutschrift erfolgt, desto besser für den Kunden. Denn die Zinsen werden im Laufe der Zeit mit verzinst und sorgen auf diese Weise für den sogenannten Zinseszinseffekt. Er macht sich vor allem bei längeren Laufzeiten und höheren Beträgen bemerkbar.Bedienung unseres Tageszinsrechners
Mit dem Rechner können Sie verschiedene Faktoren berechnen. Bevor die Berechnung startet, müssen Sie in der rechten Spalte angeben, ob Sie die "Anlagesumme", den "Zinssatz", die "Zinstage" oder die "Auszahlung" ermitteln wollen. Der entsprechende Wert ist in der Eingabemaske gesperrt.
Berechnung 1: Anlagesumme berechnen
Mit der Anlagesumme ermitteln Sie den Betrag, den Sie anlegen müssen, um mit den von Ihnen eingegebenen Konditionen Ihre Zielsumme zu erreichen. Um den notwendigen Anlagebetrag zu ermitteln, müssen Sie den Zinssatz Ihrer Geldanlage (z. B. die Zinsen ihres Tagesgeld- oder Sparkontos), den Intervall der Zinszahlung, den Anlagezeitraum (Zinstage) sowie die Höhe des Sparziels eingeben.
Berechnung 2: Zinssatz berechnen
Mit dem Zinssatz berechnen Sie die Zinshöhe, die Sie benötigen, um Ihr angestrebten Sparziel zu erreichen. Einzugeben sind alle relevanten Daten von Anlagesumme bis Auszahlungsbetrag.
Berechnung 3: Zinstage berechnen
Welche Zeit Sie benötigen, um Ihren Zielbetrag zu erhalten, können Sie anhand der Zinstage ermitteln. Für die Berechnung der Zinstage erforderlich sind Anlagesumme, Zinssatz, Zinsintervall sowie Auszahlungswunsch.
Berechnung 4: Auszahlungsbetrag berechnen
Die wohl am Häufigsten genutzte Funktion unseres Tageszinsrechners. Unter Angabe der Anlagesumme, Zinssatz, Zinsintervall sowie Laufzeit (Zinstage) erhalten Sie das finanzielle Ergebnis Ihrer Geldanlage in Euro und Cent.
Informationen zu den Zins-Berechnungsmethoden
Je nach Bedarf stehen vier verschiedene Zins-Berechnungsmethoden zur Verfügung.
Die voreingestellte "30/360 – Deutsche Zinsmethode" kann in der Regel belassen werden. Bei dieser Methode wird jeder Monat mit 30 und das gesamte Jahr mit 360 Zinstagen angesetzt. Hierzulande wird diese Methode beispielsweise bei der Berechnung von Sparzinsen, z.B. bei Termingeldern sowie Sparbüchern, angewendet.
Alternativ kann mit der "Eurozinsmethode" (act/360), der "Englischen Zinsmethode" (act/365) sowie der "taggenauen Variante" (act/act) gerechnet werden. Bei der Eurozinsmethode entsprechen die Monate den tatsächlichen Kalendertagen, das Basisjahr wird allerdings nur mit 360 Tagen angesetzt. Bei der Englischen Zinsmethode wird zwar auch taggenau gerechnet, als Basisjahr werden allerdings 365 Tage angesetzt. Für die taggenaue oder Effektivzins-Methode werden die tatsächlichen Monats- und Jahrestage als Grundlage der Berechnung angesetzt (inklusive Schaltjahr).
Die Darstellung der Berechnungsmethoden folgt immer dem Schema (Tag pro Monat)/(Tage pro Jahr). Die Abkürzung "act" bedeutet "actual", also die tatsächliche Anzahl der Tage.
Informationen zu Steuersatz und Steuerfreibetrag
Steuersatz: Mit 26,38% ist die steuerliche Gesamtbelastung durch die Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge (25%) inklusive Solidaritätszuschlag voreingestellt. Liegt eine kirchensteuerberechtigte Konfession vor, steigt die Gesamtbelastung auf 27,98% (Bayern und Baden-Württemberg) bzw. 27,99% (restliche Bundesländer).
Steuerfreibetrag: Die 801,00 Euro entsprechen dem Sparer-Pauschbetrag für Ledige. Bis zu dieser Grenze dürfen jährlich steuerfrei Kapitalerträge erwirtschaftet werden. Bei zusammenveranlagten Ehepaaren verdoppelt sich der Freibetrag auf 1.602,00 Euro. Die Freistellung der Kapitalerträge von der Besteuerung erfolgt mit dem so genannten Freistellungsauftrag.
Welche Zinsen sind derzeit mit Tages- und Festgeld möglich?
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