Tagesgeld oder Geldmarktfonds – welche Anlageform ist besser?
In der Liste der Anlageprodukte, die als weitgehend sicher, chancenorientiert und damit renditestark gelten, stehen Geldmarktfonds sehr weit vorne. Daher werden sie häufig mit Tages- und Festgeld auf eine Stufe gestellt. Nichtsdestotrotz handelt es sich um Wertpapiere mit allen dazugehörigen Risiken. Sie einem Tagesgeldkonto gegenüberzustellen scheint auf den ersten Blick wie ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, zumal es sich um zwei völlig unterschiedliche Strategien und Anlagesysteme handelt. Doch genau darum soll es hier gehen: Zwei Produkte mit ähnlichen Charakterzügen auf ihre Eigenschaften hin abzuklopfen und die jeweiligen Vorzüge herauszuarbeiten.
Funktion von Geldmarktfonds
Dazu bedarf es einer kurzen Erläuterung, worum es sich bei Geldmarktfonds überhaupt handelt. Dem Namen entsprechend sind es Investmentfonds. Die Besonderheit liegt darin, dass sie fast ausschließlich in Geldmarktanlagen und Geldmarktpapiere, also Tages- und Termingelder, Schuldscheindarlehen oder Anleihen investieren, die sich durch eine kurze Restlaufzeit auszeichnen. In der Regel betragen die Laufzeiten der Papiere, die in den Fonds gebündelt werden, weniger als zwölf Monate. Diese eher kurzfristigen Anlagen sollen dazu beitragen, das Risiko so gering wie möglich zu halten.
Historie von Geldmarktfonds
Die Idee, durch Fonds mehrere Papiere unter ein Dach zu bringen, um das Risiko besser zu streuen, wurde 1868 in Schottland entwickelt. Daraus hat sich innerhalb kurzer Zeit ein sehr breit angelegter Markt mit unterschiedlichsten Strategien entwickelt, eine davon sind die Geldmarktfonds. In der Bundesrepublik haben sie sich erst spät durchsetzen können. Gehandelt werden dürfen sie hier erst seit 1994.
Geldmarktfonds versus Tagesgeldkonto
Seit Geldmarktfonds auch in Deutschland zugelassen sind, haben sie sich zügig einen guten Namen machen können. Da sie kurzfristig ausgelegt sind und ihren Schwerpunkt auf sicher geltenden Papieren haben, versprechen sie eine gute Rendite. Die Kehrseite der Medaille zeigt sich in Krisenzeiten. Dann kommt das Gesicht des vom Markt abhängigen Fonds zum Vorschein und müssen Verbraucher auch mit Verlusten rechnen. Wie gut die Marktentwicklungen austariert werden, hängt einzig und allein vom Fondsmanagement und dessen Einschätzung ab. Kurzum: Anleger müssen mit Schwankungen rechnen.
Kosten, Sicherheit und Rendite von Geldmarktfonds
Hinzu kommt, dass die Fonds nicht kostenlos angeboten werden. Zum einen muss ein Depot eröffnen werden, für das gegebenenfalls Gebühren in Rechnung gestellt werden. Hinzu kommen der Ausgabeaufschlag und Verwaltungsgebühren für den Geldmarktfonds. Diese Kosten fallen bei Tagesgeld nicht an. Auch Verluste sind bei Tagesgeldkonten ausgeschlossen. Selbst wenn die Bank Konkurs anmelden müsste, greift die gesetzlich oder privatwirtschaftlich organisierte Einlagensicherung mit mindestens 50.000 Euro (ab 2011 100.000 Euro). Von derlei Sicherheiten können Anleger, die in Fonds investieren, nur träumen. Sie haben darüber hinaus keinerlei Planungssicherheit, weil sich die Rendite nicht wie bei einem Tagesgeldkonto vorhersagen lässt. Unter dem Strich hat Tagesgeld damit die Nase ein Stück weit vorne.
Tagesgeldzinsen berechnen
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Alternativ können Sie auch gleich eine gewünschte Anlagesumme und Laufzeit eingeben und die dafür zu erzielenden Tagesgeldzinsen berechnen lassen: