Festgeldkonto führen
Welche laufenden Kosten sind mit einem Festgeldkonto verbunden?
Verbraucher sind sich inzwischen sehr wohl bewusst, dass Kontoführungs-, Transaktions- und andere Bankgebühren ihr Budget belasten und den möglichen Gewinn reduzieren. Dieses Preisbewusstsein spiegelt sich längst auch in den Anlageentscheidungen wider. Dass das Pendel diesbezüglich immer wieder Richtung Festgeld ausschlägt, liegt also nicht alleine daran, dass es sich um eine sichere und vergleichsweise gut verzinste Geldanlage handelt, sondern auch an der Gebührenstruktur. Denn ein klassisches Festgeldkonto verursacht keinerlei laufende Kosten, die sich negativ auf die Rendite auswirken könnten.
Festgeld – kostenlos vom Antrag bis zur Kündigung
Die gesamte Abwicklung, vom Online-Antrag über die Buchung des Wunschbetrags und die spätere Verwaltung des Kapitals bis hin zur Kündigung und Auszahlung, sind für Sparer kostenfrei. Das gilt zumindest aufseiten des Festgeldanbieters und solange die Vertragsbedingungen eingehalten werden. Sollte für die Überweisung oder Rückbuchung des Anlagebetrags eine Gebühr erhoben werden, ist dafür einzig und allein die Bank verantwortlich, bei der das Giro- bzw. Referenzkonto geführt wird. Weitere Kosten sind denkbar, wenn zusätzliche Leistungen in Anspruch genommen werden, die über die normale Kontoführung hinausgehen.
Zusatzkosten bei der Festgeldanlage
Normal heißt in dem Zusammenhang in der Regel, dass das Festgeldkonto ausschließlich online verwaltet wird. Sprich: Um sich ein Bild von der Festgeldanlage zu machen, die Kontoauszüge oder Kontoübersichten zu drucken, muss der Kunde sich einloggen und selbst aktiv werden. Sparer, die sich diese Mühe nicht machen wollen und die Belege stattdessen per Post wünschen, werden entsprechend dem Preis-Leistungs-Verzeichnis zur Kasse gebeten. Die Spanne reicht hier von den reinen Portokosten bis hin zu einer Verwaltungsgebühr. Das Geld kann man sich sparen, zumal Onlinebanking inzwischen so komfortabel ist, dass selbst Laien nach wenigen Minuten wissen, wo sie welche Informationen, Daten und Unterlagen finden.
Versteckte Kosten – Festgeld als Paketlösung
Ein wenig aufpassen sollten Sparer, wenn Banken statt eines klassischen und eigenständigen Festgeldkontos eine Paketlösung anbieten, zum Beispiel Festgeld plus Girokonto oder Festgeld plus Depot. Diese zusätzlichen Produkte sind nicht zwangsläufig kostenlos. Eine Ausnahme bilden Tagesgeldkonten, die mit und extra für die Festgeldanlage eröffnet werden. Auch hier gilt: Bei regulärer Kontoführung entstehen keine Kosten. Das Tagesgeld wird einfach nur zur Verrechnung benötigt und kann im Anschluss problemlos wieder gekündigt werden.
Wenn man sich an die Spielregeln hält und die Angebote anhand unseres Festgeldvergleichs sehr genau studiert, steht unter dem Strich also immer ein Reingewinn ohne jeden Abzug.
Kompakt: Die Kosten beim Festgeld
Im Folgenden listen wir die gängigen Leistungen auf und erklären, worauf zu achten ist:
- Kontoeröffnung: Die Eröffnung eines Festgeldkontos ist bei allen Banken kostenlos. Das Antragsformular liegt online vor oder kann – nicht bei allen, aber vielen Unternehmen – kostenfrei per Post angefordert werden. Die Gebühren für den Versand der Unterlagen und das Postdienst-Verfahren übernehmen ebenfalls die Banken.
- Kontoführung: Festgeld ist nicht sonderlich "wartungsintensiv". Für die Kontoführung werden daher keine Gebühren erhoben.
- Kündigung: Sofern die Festgeldanlage gekündigt werden muss, um eine Prolongation zu vermeiden, raten Experten zur schriftlichen Kündigung per Einschreiben und Rückschein. Dadurch entstehen Kosten, die der Kunde tragen muss. Im günstigsten Fall kann die Kündigung online bzw. per E-Mail erfolgen.
- Vertragsänderungen: Änderungen am Vertrag, angefangen beim Referenzkonto bis hin zur neuen Anschrift, sind durchweg online, bisweilen auch telefonisch möglich. Gebühren werden dafür in der Regel nicht erhoben. Sollte ein schriftlicher Antrag nötig sein, fallen Porto- und unter Umständen auch Bearbeitungskosten an.
- Kontoauszüge: Kontoauszüge werden beim Festgeld ebenso wie beim Tagesgeldkonto üblicherweise in die Postbox eingestellt, sprich in das Postfach, das über das Online-Banking-Portal zugänglich ist. Die Belege stehen im gängigen pdf-Format zu Verfügung und müssen selbst ausgedruckt werden. Sollen die Kontoauszüge per Post verschickt werden, weil man keinen Drucker besitzt oder sich nicht näher mit dem Online-Banking befassen möchte, werden zumindest die reinen Portokosten in Rechnung gestellt, teils auch in Form einer Pauschale inklusive der Bearbeitungskosten.
- Jahressteuerbescheinigung: Die Jahressteuerbescheinigung, die für sämtliche Konten und Anlageformen einer Bank erstellt wird, kommt kostenlos per Post oder landen in der Postbox. Porto- oder andere Gebühren müssen dafür nicht bezahlt werden.