Tageszinsen
Tageszinsen und Tagesgeldzinsen werden gerne miteinander verwechselt, dabei haben sie einen völlig anderen Bezugspunkt. Bei Tagesgeldzinsen findet sich daher immer der Hinweis „p.a.“ für pro anno oder per annum. Das heißt, der Zinssatz wird immer für ein Jahr angegeben. Tageszinsen hingegen werden ihrem Namen gerecht und beziehen sich tatsächlich nur auf einen Tag.Zinsberechnungsmethoden
Zur Berechnung der Zinsen, insbesondere der Tageszinsen, gibt es mehrere Methoden. Dargestellt werden sie in der Form (Tage pro Monat)/(Tage pro Jahr). Wird dabei anstelle einer Zahl, angenommen 365 für die Tage im Jahr, das Kürzel act für actual verwendet, steht es für die tatsächliche Anzahl an Tagen. Hier eine Übersicht der unterschiedlichen Methoden:
Abkürzung | Bezeichnung | Prinzip |
30 / 360 | Deutsche Methode | Für jeden Monat werden 30 Tage und für das Jahr dementsprechend 360 Tage zugrundegelegt. |
act / 360 | Eurozins- oder französische Methode |
Die Tage pro Monat entsprechen den tatsächlichen Kalendertagen. Für das Basisjahr werden 360 Tage angesetzt. |
act / 365 | Englische Zinsmethode | Wie bei der Eurozinsmethode gilt die Zahl der Kalendertage. Der Unterschied besteht darin, dass von 365 Tagen pro Jahr ausgegangen wird. |
act / act | Tagesgenaue oder Effektivzinsmethode |
Gerechnet wird mit den tatsächlichen Tagen je Monat und Jahr. |
Tageszinsen berechnen
Um sich selbst ein Bild vom Tageszins oder vielmehr dem Gewinn zu machen, der pro Tag erzielt wird, hilft eine einfache Formel. Benötigt werden dafür der Anlagebetrag und der Zinssatz pro anno. Daraus muss in einem ersten Schritt der Zinsgewinn bezogen auf ein Jahr berechnet werden. Bei 10.000 Euro und einer Verzinsung von 3,00 Prozent p.a. wären das 300 Euro. Dieser Betrag wird anschließend durch die Zahl der Tage pro Jahr geteilt und mit der gewünschten Zahl an Tagen multipliziert.
Ausgehend von 360 Tagen im Jahr ergibt sich bei einem Anlagezeitraum von fünf Tagen folgende Konstellation: 300 Euro / 360 x 5 = 4,17 Euro. Auch hierzu mehrere Beispiele nach den unterschiedlichen Zinsberechnungsmethoden; Ausgangspunkt sind ein Zinsgewinn von 300 Euro im Jahr, ein Monat mit 31 und ein Jahr mit 365 Tagen.
Methode | 1 Tag | 5 Tage | 1 Monat |
30 / 360 | 300 € / 360×1 = 0,83 € | 300 € / 360×5 = 4,17 € | 300 € / 360×30 = 25,00 € |
act / 360 | 300 € / 360×1 = 0,83 € | 300 € / 360×5 = 4,17 € | 300 € / 360×31 = 25,83 € |
act / 365 | 300 € / 365×1 = 0,82 € | 300 € / 365×5 = 4,11 € | 300 € / 365×31 = 25,48 € |
act /act | 300 € / 365×1 = 0,82 € | 300 € / 365×5 = 4,11 € | 300 € / 365×31 = 25,48 € |
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Frage & Antworten
Wir haben im Januar 2012 bei der Commerzbank ein Commerzbank Universaldarlehen in Anspruch genommen.Es wurde ein Sollzinssatz von 6,73% variabel bis 31.01.2017 vereinbart. Am 06.06.2011 wurde der Zins auf 9,35% erhöht. Am 06.02.2012 wurde der Zins auf 9,61 % erhöht.Zu den Konditionen heißt es: \"Die Bank ermittelt jeweils zum 05.Februar/April/Juni/August/Oktober /Dezember eines jeden Jahres den Duchschnittszinssatz EONIA der vergangen zwei Monate.\" Wie kann ich feststellen wie hoch der EONIA am 06.06.2011 oder am 06.02.2012 war? Wie hoch ist hier üblicherweise die Marge die ich hinzu rechnen muß? Die Commerzbank hat uns darauf hingewiesen das die \"Makroökonomische Zeitreihe der Bundesbank\" nicht einschlägig sei, und wir uns nicht hierauf berufen könnten. Sind ihnen eventuell andere Quellen bekannt?
Hallo, in einer Auszahlungsvereinbarung wurde eine Verzinsung des jeweiligen Restkapitals mit 1,5 %-Punkten über EURIBOR (6 Monate) vereinbart. Nun besteht Unstimmigkeit über die Art der Berechnung. Wie würde beispielsweise die Verzinsung für einen Betrag von 10.000 € 2012 berechnet. Können Durchschnittswerte ermittelt werden für ein Jahr, oder sind die einzelnen Zinstage exakt zu berechnen? Wo erhält man die Tageswerte zuverlässig, da im Internet erhebliche Unterschiede bestehen.
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Redaktion antwortete am 16.08.2013 um 15:04:58
Eine Übersicht über die Monatswerte des EURIBOR erhalten Sie sowohl auf unserer Webseite (EURIBOR-Statistik) als auch in den Makroökonomischen Zeitreihen der Deutschen Bundesbank. Wenn im Vertrag eine Verzinsung anhand des 6-Monats-EURIBOR vereinbart wurde, muss dort auch stehen, welche Werte gelten. Ob also mit dem Tages- oder dem Monatswert gerechnet wird, oder ob der Wert an bestimmten Stichtagen als Berechnungsgrundlage gilt. Erhebliche Unterschiede beim EURIBOR kann es zwischen einzelnen Quellen de facto nicht geben, da der Wert von der Bundesbank veröffentlicht wird. Es gibt allerdings verschiedenste EURIBOR-Sätze für die unterschiedlichsten Laufzeiten.
Wie lautet die Formel der Berechnung von Tagen (d) bei der Zinsrechnung?
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Redaktion antwortete am 17.02.2013 um 17:46:30
Einfacher Dreisatz: Die nehmen die Zinsformel, welche zur Anwendung kommen soll, und stellen Sie nach Tagen um. Wenn Sie z.B. 2,00 % Zinsen pro Jahr bei 30/360 als Zinsformel kennen und wissen wollen, wieviele Tage für 1,50 % erforderlich sind, stellen Sie 2/360 = 1,5/d einfach nach d um. Im Beispiel ergibt das 360/2 x 1,5 = d und damit d = 270.
Hallo, wird der 1. Tag mitgezählt, egal ob Tages- oder Monatszinsen?
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Redaktion antwortete am 2.04.2012 um 7:59:59
Der 1. Tag wird mitgezählt, allerdings kommt es auf den Tag der Wertstellung an.