Pfandbriefe
Bei Pfandbriefen handelt es sich um Anleihen mit Anspruch auf Rückzahlung und Verzinsung, welche durch Kreditinstitute, die eine Erlaubnis zur Ausübung des Pfandbriefgeschäfts besitzen, ausgegeben und am Kapitalmarkt platziert werden. Sie dienen zur Refinanzierung der Kredite, die von den Pfandbriefbanken herausgegeben werden. International werden Pfandbriefe unter der Bezeichnung Covered Bonds geführt.Man unterscheidet zwischen drei Pfandbriefarten:
- Hypothekenpfandbriefe dienen zur Refinanzierung von Immobilienkrediten und sind durch Grundpfandrechte, wie Hypotheken und Grundschulden, gesichert.
- Schiffspfandbriefe werden zur Finanzierung des Schiffbaus eingesetzt und werden durch Schiffshypotheken gesichert.
- Öffentliche Pfandbriefe dienen der Refinanzierung von Krediten an Bund, Länder und Kommunen und sind durch Forderungen an die öffentliche Hand, also Staats- oder Kommunalkrediten, gesichert.
Sicherheit
Die Herausgabe und Deckung von Pfandbriefen sind an die Bestimmungen des Pfandbriefgesetzes (PfandBG) gebunden. Durch diese Vorschriften wird eine hohe Sicherheit gewährleistet. Pfandbriefgläubiger verfügen über das so genannte Insolvenzvorrecht. Bei einer Insolvenz der Pfandbriefbank wird die Deckungsmasse (Sondervermögen) den Pfandbriefgläubigern zur Befriedigung ihrer Forderungen zugesprochen, so dass diese von der Insolvenz nicht betroffen sind. Die mit dem Deckungsstock verbundenen Vorschriften überprüft ein Treuhänder, der von der BaFin überwacht wird. Pfandbriefbanken müssen des Weiteren vierteljährlich bestimmte Angaben über die Zusammensetzung der Deckungsmassen veröffentlichen. So können Pfandbriefgläubiger die Deckungsmassen unterschiedlicher Pfandbriefbanken vergleichen. Nach dem Markt für Schuldverschreibungen der Öffentlichen Hand ist der Pfandbriefmarkt der zweitgrößte Markt für Festverzinsliche Wertpapiere Deutschlands. Vor allem durch seine Bedeutung und Krisenfestigkeit ist der Pfandbrief zu einem bedeutenden Element auf dem Finanzmarkt geworden. Der gesamten Branche liegt somit nichts näher, als diesen vor Schaden zu bewahren.Rendite
Wegen ihrer besonderen Sicherung – oftmals erhalten deutsche Pfandbriefe von Rating-Agenturen die Bestnote AAA – gelten Pfandbriefe als Alternative zu Bundeswertpapieren. Allerdings bieten Deutsche Pfandbriefe einen Zinsvorteil gegenüber Bundesanleihen, so dass sie besonders für risikoscheue Anleger ein wichtiges Basisinvestment sind. Beispielsweise rentiert der bis August 2013 laufende Pfandbrief der Eurohypo mit 1,97 Prozent pro Jahr, eine vergleichbare Bundesanleihe wirft 1,3 Prozent ab. Da deutsche Pfandbriefe allerdings relativ teuer sind, greifen viele Investoren auf ausländische Covered Bonds zurück.Festgeldkonten als Alternative zum Pfandbrief
Welche Banken besonders hohe Zinsen aufs Festgeld bieten, zeigt unser Vergleich über den nachfolgenden Rechner bei dem Sie sowohl Einlage als auch Anlagedauer frei wählen können und im Ergebnis die besten Angebote sortiert nach der Höhe der Zinsen angezeigt bekommen:Tagesgeldkonten als Alternative zum Pfandbrief
Tagesgeld hat den Vorteil, dass Sie ebenfalls täglich über Ihr angelegtes Geld verfügen können (beim Pfandbrief ist dies ja durch Verkauf über die Börse möglich), jedoch keine Kursschwankungen hinnehmen müssen. Darüber hinaus ist Ihr Geld gesetzlich abgesichert. Welche Banken Ihnen dabei die besten Zinsen bieten, zeigt unser Vergleich:Frage & Antworten
Ist ein Pfandbrief dasselbe, wie ein Kredit?
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Radaktion antwortete am 9.08.2019 um 12:56:56
Nein, Pfandbriefe sind Anleihen. Sie dienen zur Refinanzierung von Krediten.
Mein Vater möchte sein Geld, das er in Pfandbriefen angelegt hat, seinen Kinder "austeilen". Nach Auskunft seiner Bank ist dies aber erst Mai 2015 möglich. Gibt es eine andere Möglichkeit an das Geld zu kommen? z.B. auf die anstehenden Zinsen die von jetzt bis Mai 2015 fällig würden zu verzichten?
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Redaktion antwortete am 10.10.2014 um 13:17:34
Pfandbriefe werden normalerweise an der Börse gehandelt und können börsentäglich ge- und verkauft werden. Ihr Vater muss also ein Depot bei seiner Bank haben. Eine Möglichkeit wäre daher, für jedes Kind ein neues Depot bei derselben Bank zu eröffnen und die im Depot Ihres Vaters befindlichen Pfandbriefe anteilig in die Depots der Kinder zu übertragen.
Hallo, wie ist die Sicherheit des Pfandbriefes 210161 einzuschätzen? Welche Gebühren fallen beim Kauf des Pfandbriefes an der Börse/Bank an? Danke Mit freundlichen Grüßen W.Huke
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Redaktion antwortete am 12.11.2012 um 12:37:44
Die Sicherheit des von Ihnen angefragten Pfandbriefes der UniCredit Bank AG (Pfandbr.R.11 v.1960(1965/2017)) ist dieselbe wie bei jedem anderen Pfandbrief auch: es besteht eine Lizenzierung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Der Pfandbrief gemäß (§ 4 PfandBG mit den der Deckungsmasse zugeordneten Darlehen als Deckungswert verknüpft. Die deckungsfähigen Darlehen sind gemäß (§ 14 Abs. 1 PfandBG auf 60 % des von Sachverständigen festgelegten Beleihungswerts der beliehenen Immobilien (§ 14 Abs. 1 PfandBG) begrenzt. Bei Insolvenz der Pfandbriefbank werden die Pfandbriefgläubiger gemäß § 30 PfandBG vor allen anderen Gläubigern aus der Deckungsmasse oder den Deckungsmassen befriedigt. Die Einhaltung dieser Vorschriften wird gemäß § 7 PfandBG von einem von der BaFin bestellten Treuhänder überwacht. Welche Gebühren beim Kauf an der Börse oder über eine Bank anfallen, hängt vom Broker bzw. der Bank ab. Am günstigsten sind hier Online-Broker, über welche Sie Pfandbriefe, Aktien etc. bereits ab um die 5,- Euro pro Order handeln können. Einen entsprechenden Überblick liefern Vergleiche wie auf http://www.vergleich.info/geldanlage/depot-vergleich/ oder http://www.brokervergleich.de/online-broker/ zu finden.