Inflation
Verliert das Geld an Wert und steigt dadurch das Preisniveau, spricht man Inflation. Sie droht, wenn mehr Geldmittel als Waren vorhanden sind und dementsprechend ein höherer Betrag für die Wirtschaftsgüter bezahlt werden muss. Besonders ausgeprägt war diese Entwicklung in der Bundesrepublik im Jahr 1923. Kostete ein Frühstücksei 1912 noch sieben Pfennige, waren es am 15. November 1923 bereits 320 Milliarden Papiermark.Bemessungsgrundlage
Gemessen wird die Inflation in Form der Inflationsrate in Prozent. Bezugspunkte sind der Verbraucherpreisindex und ein standardisierter Warenkorb. 2010 ergab sich aus diesen Daten laut Statistischem Bundesamt eine Inflationsrate von 1,1 Prozent.
Gefühlte Inflation
Die Folgen der Inflation: Der Verbraucher hat zwar nach wie vor einen Euro im Portemonnaie, kann aber weniger dafür kaufen. Denn nicht der Betrag an sich, sondern der Wert des Geldes ist von der Inflation betroffen. Daher spricht man auch von Geldentwertung. Sie ist durchaus spürbar, weil für die gleiche Menge mehr bezahlt werden muss und weniger im Geldbeutel übrig bleibt. Diese gefühlte Inflation weicht allerdings deutlich von dem ab, was rein statistisch als Inflationsrate ermittelt wird. Wie stark die Inflation wahrgenommen wird, richtet sich unter anderem nach dem finanziellen Möglichkeiten und dem Bedarf, sprich dem, was eingekauft wird.
Steuerungsmaßnahmen
Damit der Kaufkraftverlust, der mit der Inflation einhergeht, keine allzu bedrohlichen Ausmaße annimmt – wie zum Beispiel 1923 – beobachten die Zentralbanken die Entwicklung sehr genau. Ihre Aufgabe ist es, den Wert des Geldes stabil zu halten und einer Inflation so gut es geht entgegenzusteuern. Das wichtigste Instrument ist und bleibt der Leitzins, zu dem sich Banken Geld bei der Zentralbank leihen können. Innerhalb der EU ist die Europäische Zentralbank (EZB) dafür zuständig. Steigt die Inflation, wird in der Regel auch der Leitzins angehoben. Dadurch werden Kredite teurer, die Nachfrage nach Konsumgütern gedämpft und im gleichen Zug weitere Preiserhöhungen unwahrscheinlicher. Zudem wird die Währung für Investoren interessanter, weil es höhere Zinsen gibt.
Inflation und Geldanlage
Der Leitzins der EZB ist damit unter anderem auch für die Verzinsung von Fest- und Tagesgeld verantwortlich. Grundsätzlich sollten Anleger darauf achten, dass die Rendite nicht komplett von Kosten, Steuern und der Inflation „geschluckt“ wird. Kurzum: Unter dem Strich muss eine positive Nettorendite stehen, damit kein Geld „verbrannt“ wird. Dazu ein Beispiel: Bei einer Inflation von 1,1 Prozent macht es wenig Sinn, Geld zu einem Zinssatz von 0,75 Prozent p.a. anzulegen. Unberücksichtigt möglicher Steuern ergäbe sich Kaufkraftverlust des Kapitals von 0,35 Prozent.
Tages- und Festgeldkonten mit hohen Zinsen finden
Dank hoher Zinsen bieten führende Tages- und Festgeldkonten auch nach Abzug der Abgeltungssteuer attraktive Renditen. Welche Banken dabei derzeit besonders hohe Zinsen bieten, zeigen unsere nachfolgenden Rechner: