Fristenkongruenz
Jede gute Hausfrau weiß, dass sie mit der einen Hand nicht mehr Geld ausgeben darf, als mit der anderen eingenommen wird. Diese recht simple Regel, um nicht in die roten Zahlen zu rutschen, gilt auch für Banken und wird im Finanzwesen als Fristenkongruenz bezeichnet. Dabei steht Kongruenz für Gleichheit, während die Frist sich auf die Laufzeit von Anlagen und Darlehen bezieht. Denn es geht bei der Fristenkongruenz nicht zur um die Summe, sondern auch um den Zeitraum. Dieses Prinzip leitet sich aus der sogenannten "Goldenen Bankregel" ab.Goldene Bankregel
Demnach müssen das Kreditvolumen und die Fälligkeiten (Laufzeiten) von Darlehen, die eine Bank vergibt, den Einlagen entsprechen, die von den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Aus kurzfristigen Anlagen dürfen also nur kurzfristige Kredite resultieren, während langfristige Investments wie zum Beispiel Festgeld auch für Kredite mit einer entsprechend längeren Laufzeit verwendet werden können. Letztlich geht es bei der goldenen Bankregel darum, dass Kredite und Anlagen auch mit Blick auf den zeitlichen Ablauf in der Waage bleiben. Inzwischen besteht die Regel aber fast nur noch auf dem Papier und liegt das Hauptaugenmerk darauf, zahlungsfähig, sprich liquide zu sein und zu bleiben.
Beispiele Fristenkongruenz
Darstellen lässt sich der Begriff Fristenkongruenz am besten mit Beispielen. Im kurzfristigen Sektor stehen sich Tagesgeld und der Dispositionskredit gegenüber. Rein theoretisch wird das Kapital bei diesen Produkten tageweise angelegt bzw. von der Bank verliehen. Längerfristig betrachtet entsprechen Festgeld und Ratenkredite mit gleicher Laufzeit den Vorgaben der goldenen Bankregel. Legt ein Sparer 10.000 Euro für drei Jahre an, kann die Bank – ganz streng genommen – auf der anderen Seite 10.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren verleihen.
Gewinnmarge der Banken
Der Gewinn, den Kreditinstitute erzielen, beruht unter anderem auf diesem Prinzip. Angenommen, die Bank zahlt ihrem Kunden für Festgeld mit drei Jahren Laufzeit 3,00 Prozent Zinsen p.a. und erhebt für einen Ratenkredit über 36 Monate einen effektiven Jahreszins von 6,15 Prozent: Daraus ergibt sich eine Differenz von 3,15 Prozent. Das ist die Gewinnmarge. Die Bank erhält 105 Prozent mehr Zinsen, als sie selbst auszahlt. Je knapper eine Bank kalkuliert, desto besser für die Kunden. Direktbanken sind aufgrund ihrer Kostenstruktur in dieser Hinsicht klar im Vorteil.
Tagesgeldkonten mit hohen Zinsen finden
Welche Banken derzeit besonders hohe Zinsen aufs Tagesgeld bieten, lässt sich mit unserem nachfolgenden Rechner für verschiedenste Anlagesummen und Laufzeiten berechnen: