Prolongation
Prolungare (lat.) steht übersetzt für „verlängern“. Eine Prolongation ist entsprechend eine Verlängerung, konkret die (Laufzeit-)Verlängerung eines vertraglichen bzw. eines Rechtsverhältnisses. Im Finanzwesen bezieht sich Prolongation fast ausschließlich auf die Zinsbindung, die vertraglich zwischen Bank und Kunde geregelt wurde. Endet diese Vereinbarung, kann der Vertrag zu neuen Konditionen erneuert, sprich verlängert werden. Bekannt ist dieses Verfahren vor allem im Zusammenhang mit langfristigen Kreditverträgen, wie zum Beispiel der Immobilienfinanzierung. Doch auch bei der Geldanlage ist die Prolongation gängige Praxis.Automatische Prolongation
Vertragsverlängerungen betreffen in erster Linie die Festgeldanlage und generell Investitionen, die für einen festen Zeitraum vereinbart wurden. Als Beispiel soll hier das klassische Festgeldkonto dienen. Viele Banken verlangen, dass der Vertrag rechtzeitig – wenige Tage oder aber auch mehrere Wochen vor Laufzeitende – gekündigt wird. Anderenfalls erfolgt eine automatische Prolongation. Das heißt, dasKapital bleibt auf dem Festgeldkonto und wird gemäß der aktuellen Konditionen verzinst. Der Kunde muss sich um nichts weiter kümmern. Der Nachteil: Das Geld steht erst wieder zur Verfügung, wenn die neue Laufzeit endet und die Kündigung ausgesprochen wird. Zudem wird möglicherweise Geld verschenkt, weil andere Unternehmen eine bessere Verzinsung bieten.
Freiwillige Prolongation
Üblicherweise sieht es so aus, dass Banken rechtzeitig auf das Vertragsende hinweisen (bis ca. vier Wochen vor Ablauf des Vertrags) und ihrerseits ein Angebot für die Prolongation unterbreiten. Dann liegt es beim Kunden, ob er sich für eine Neuanlage entscheidet oder das Kapital anderweitig investiert. Das setzt voraus, dass der Sparer sich mit den aktuellen Marktgegebenheiten befasst. In diesem Fall haben Anleger die Chance, durch einen Wechsel der Bank, höhere Zinsen zu erhalten. Stimmt hingegen das Angebot für die Zinsanpassung und ist der Kunde zufrieden mit Service und Leistung, spricht nichts gegen eine freiwillige Prolongation.
Automatisches Vertragsende
Die einfachste Variante, bei der sich Sparer nichts kümmern müssen, ist das automatische Vertragsende. Sobald der vereinbarte Anlagezeitraum vorbei ist, endet die Festgeldanlage ohne Zutun des Kunden. Es ist nicht nötig, zu kündigen oder sich anderweitig an die Bank zu wenden. Das Institut zahlt den Betrag inklusive Zinsgewinn aus und löst das Konto auf. Was anschließend mit dem Kapital passiert, kann der Kunde frei entscheiden.
Kann ich bei Wiederanlage den Anlagebetrag ändern?
Die Frage, ob der Anlagebetrag bei Wiederanlage aufgestockt oder gegebenenfalls auch reduziert werden kann, lässt sich nicht mit einem klaren "ja" oder "nein" beantworten. Hier bleibt wieder einmal nur der Hinweis auf die Geschäftsbedingungen der Banken. Einige Unternehmen erlauben es, den Anlagebetrag im Rahmen der Prolongation anzupassen. Andere Anbieter sind weniger flexibel. Sie verlangen, dass der gleiche Betrag – gegebenenfalls plus der aufgelaufenen Zinsen – angelegt bleibt. Wünscht der Kunde Änderungen, muss er das bestehende Festgeldkonto kündigen und im gleichen Zug ein neues Konto über den neuen Wunschbetrag eröffnen.
Termingelder mit hohen Zinsen finden
Welche Banken besonders hohe Zinsen auf Termingelder bieten, zeigen unsere Vergleiche. Einfach die gewünschte Anlagesumme und Laufzeit eingeben. Berechnen, Vergleichen: