Anleihekäufe: EZB drückt aufs Tempo

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ein Problem. Seit Jahresbeginn steigen die Renditen von Staatsanleihen der Euro-Länder. Das kommt zur Unzeit, will die EZB mit ihren Anleihekäufen doch dafür sorgen, dass Unternehmen und Staaten möglichst günstig Geld aufnehmen können, um dieses für Investitionen zu nutzen. Um den steigenden Anleiherenditen entgegenzuwirken, hat sie nun das Tempo ihrer Anleihekäufe erhöht.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die EZB hat beschlossen, das Tempo bei den Anleihekäufen im Rahmen von PEPP deutlich zu erhöhen
  • Vergangene Woche betrug das Volumen 21,05 Milliarden Euro, ein Plus von 50 Prozent
  • Die Bilanzsumme der EZB ist auf über 7,00 Billionen Euro gestiegen

Anleihekäufe in Höhe von 21,05 Milliarden Euro in einer Woche

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Erst vergangenen Donnerstag beschloss die EZB, das Tempo bei ihren Anleihekäufen im Rahmen des Pandemie-Programms PEPP im zweiten Quartal 2021 zu erhöhen. Offenbar haben die schnelleren Anleihekäufe aber bereits begonnen, denn Auswirkungen zeigen sich schon jetzt.

So lagen die Anleihekäufe im Rahmen von PEPP vergangene Woche um 50 Prozent höher als in der Woche zuvor. Das Volumen wuchs auf 21,05 Milliarden Euro. Im gesamten Februar waren Anleihen in einem Volumen von rund 60 Milliarden Euro gekauft worden.

Bilanzsumme der EZB bei über 7,0 Billionen Euro

Dadurch bläht sich die Bilanzsumme der EZB immer weiter auf. Erst im Januar hat sie 7,0 Billionen Euro überschritten. Der Zuwachs in zwölf Monaten betrug über 50 Prozent.

Das Anleihekaufprogramm PEPP startete am 26. März 2020, um den negativen Folgen der Corona-Pandemie für die Wirtschaft entgegenzuwirken. Das ursprüngliche Volumen betrug 750 Milliarden Euro. Im Juni wurde es um 600 Milliarden Euro, im Dezember um 500 Milliarden Euro erhöht, so dass der Umfang nun 1.850 Milliarden Euro beträgt.

Weiterführende Links

Handelsblatt – Geldpolitik I

Handelsblatt – Geldpolitik II