Verkauf der HSH Nordbank – grünes Licht aus Brüssel

Schritt für Schritt geht die Privatisierung der HSH Nordbank voran. Nun hat die EU-Kommission grünes Licht für den Verkauf gegeben. Aus ihrer Sicht spreche nichts dagegen. Zuvor war bereits der Übergang in das Einlagensicherungssystem des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) geregelt worden, eine der größten Hürden auf dem Weg zur Privatisierung.

Verkauf der HSH Nordbank ging sauber über die Bühne

„Die deutschen Behörden haben für die HSH Nordbank eine tragfähige Lösung gefunden, die keine weitere staatliche Unterstützung für die Bank erforderlich macht“, hieß es von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Auf der Grundlage des Geschäftsplans des neuen privaten Eigentümers kann die HSH zu einem rentablen Marktteilnehmer werden, der die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland auch weiterhin unterstützt.“

Käufer ist ein Konsortium von Finanzinvestoren, an dessen Spitze J.C. Flowers und Cerberus stehen. Es hat das glaubwürdigste Gebot aufgegeben.

Finanzkrise brachte HSH Nordbank in Schwierigkeiten

Die HSH Nordbank steckt seit der Finanzkrise 2007 in finanziellen Schwierigkeiten. Grund dafür sind Spekulationen mit Schifffahrtskrediten. Um sie zu retten, war ein staatliches Eingreifen nötig. Die EU-Kommission verband damit jedoch die Forderung nach einem Verkauf der Bank.

Als eine der größten Hürden galt der Wechsel des Einlagensicherungssystems. Bisher ist die HSH Nordbank Teil des Haftungsverbunds der Sparkassen-Finanzgruppe. Nach dem Verkauf hätte sie in diesem eigentlich nur zwei Jahre bleiben dürfen. Doch der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat seine Satzung geändert, so dass sie nun bis 2021 im Haftungsverbund bleiben darf.

Mit dem Bundesverband deutschen Banken wurde außerdem vereinbart, dass die HSH Nordbank bereits im Januar 2019 Mitglied im Prüfungsverband der deutschen Banken wird. Ab Anfang 2022 soll sie dann Vollmitglied werden. So wird umgangen, dass die Einlagen der Sparer für drei Jahre nur bis 250.000 Euro abgesichert sind.

Was ändert sich für Sparer?

Sparer können also aufatmen. Ihre Einlagen bei der HSH Nordbank werden auch in Zukunft gesichert sein. Zunächst gilt noch Scherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe. Ab 2022 werden Einlagen dann übergangslos durch das Einlagensicherungssystem des Bundesverbands deutscher Banken bis zu einem Betrag von 15 Prozent der Eigenmittel der Bank abgesichert sein. Die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro je Kunde gilt ohnehin durchgehend.

Sparer können derzeit ein Tages- und ein Festgeld bei der HSH Nordbank abschließen. Für das Tagesgeld gibt es 0,52 Prozent Zinsen p.a. Für ein Festgeld mit neun Monaten Laufzeit erhalten Sparer 0,55 Prozent Zinsen p.a. (Stand jeweils: 26.11.2018)


Weiterführender Link

Handelsblatt – EU-Kommission genehmigt Verkauf der HSH-Nordbank