HSH Nordbank verkauft – Investoren kaufen Regionalbank

Wichtige Nachrichten für Sparer, die ihr Geld bei der HSH Nordbank geparkt haben. Die in Hamburg ansässige Regionalbank wird an ein Konsortium aus den USA, Großbritannien und Österreich verkauft. Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, beteiligen sich neben den US-Finanzinvestoren Cerberus (Anteil: 40,33 Prozent) und J.C. Flowers (33,21 Prozent) die Investoren Golden Tree (USA/11,86 Prozent), Centaurus Capital (GBR/7,12 Prozent) und die Bawag aus Österreich (2,37 Prozent). Letztere befindet sich mehrheitlich im Besitz von Cerberus und Golden Tree. Weitere 5,10 Prozent sind bereits im Besitz von J.C. Flowers. Die Kabinette aus Hamburg und Schleswig-Holstein bezeichneten die Entscheidung als „ersten Schritt“ und „bestmögliches Ergebnis“. Die notarielle Beurkundung stand zum Zeitpunkt der Pressekonferenz noch aus. Die Bank wird als ganzes verkauft. Einige Details zum „Closing“ (d. h. zum Vollzug des Vertrags) stehen noch aus, u. a. die Zustimmung der Parlamente und der Übergang in ein privates Sicherheitssystem. Angestrebt wird ein „Closing“ bis Ende 2018.

Preis bei rund 1 Milliarde Euro

Beschlossen wurde der Verkauf durch die Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein. Der Kaufpreis der Anteile von 94,90 Prozent liegt bei rund einer Milliarde Euro. Das Schicksal der HSH Nordbank musste bis spätestens 23.59 Uhr am 28. Februar 2018 entschieden sein. Darauf drängte die EU. Alternativ bliebe nur die Abwicklung der HSH Nordbank. Ursprünglich entstand die Bank aus einer Fusion der Hamburgischen Landesbank und der Landesbank Schleswig-Holstein im Jahr 2003. Während der Finanzkrise ab 2007 geriet die HSH Nordbank ins Schlingern und musste schließlich durch die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg mit milliardenschweren Hilfen gerettet werden. Die HSH Nordbank litt speziell unter der Krise der Schifffahrt und faulen Immobilienkrediten.

Bilanz aktuell solide

Laut den letzten Bilanzdaten lag das Eigenkapital der HSH Nordbank im 3. Quartal 2017 bei 5,1 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme betrug 76,5 Milliarden Euro. Das Geschäftsvolumen umfasste zu diesem Zeitpunkt 83,9 Milliarden Euro. Im Inland beschäftigt die HSH Nordbank rund 1.874 Mitarbeiter (Stand: 9/2017), insgesamt 1.964 Mitarbeiter.

Wie geht es weiter?

Das weiter vorhandene Risiko für das Land Schleswig-Holstein liegt, so die aktuelle Angabe, bei 5,4 Milliarden Euro. Maximal könnte der Schaden auf 7 Milliarden Euro anwachsen. Das sei aber unwahrscheinlich.

Sicherheit der Spareinlagen weiter gewährleistet

Aktuell können private Sparer über das Zinsportal ZINSPILOT Anlagen als Tagesgeld und Festgeld bei der HSH Nordbank anlegen. Hinsichtlich der Sicherheiten gilt bisher, dass der Sparkassenverband für die Dauer von zwei Jahren nach Verkauf noch weiter für die Einlagen bei der HSH Nordbank einsteht. Im Rahmen des Verkaufs soll die HSH Nordbank in das private Sicherheitsystem übergehen. Letzteres ist eine harte Bedingung. Die Bank muss Mitglied in einem Sicherheitssystem sein. Weiterführende Links Mehr Hintergründe zur Geschichte der HSH Nordbank finden sich hier.