Studie: Banken als Arbeitgeber weniger attraktiv

Eine Studie der Personalberatung Morgan McKinley hat nun offengelegt, was vielen Personalern in der Finanzindustrie in den letzten Monaten bereits schwer zu schaffen gemacht hat: Die Rekrutierung von Nachwuchskräften für die Finanzindustrie dürfte in Zukunft nicht nur aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels deutlich schwieriger werden. Auch das Ansehen und die Reputation der Berufsbilder, die sich in Banken und Finanzinstituten finden lassen, haben offenbar in letzter Zeit so stark gelitten, dass sich kaum noch junge Menschen für eine Karriere in diesem Bereich interessieren. Dies besagt zumindest die Studie: Laut einer Umfrage ist die Begeisterung, sich für einen Job in der Londoner Finanzwirtschaft, einem der wichtigsten Standpunkte der Finanzindustrie in ganz Europa, zu bewerben, deutlich gesunken. Dies wird anhand von eindrucksvollen Zahlen verdeutlicht:

So sei die Anzahl der Bewerbungen im Monat Mai im Vergleich zum Vorjahr von über 15.000 auf nun mehr 6.000 gesunken – weniger als die Hälfte. Als eine der Ursachen ist zu vermuten, dass nicht nur die Reputation und das Ansehen von "Bankern" leiden, sondern sich die Karrierechancen in diesem Bereich allgemein verschlechtert haben. Letztlich schrumpft der Finanzsektor im Nachgang zur Finanzkrise bis heute. Nicht nur, das im Vergleich zum Rückgang der Bewerberzahl auch die Anzahl der offenen Stellen um etwa 25 Prozent gesunken ist, auch die Gesamtzahl der Beschäftigten in der Finanzindustrie ist rückläufig. Dies wurde und wird von vielen Ökonomen nicht erst seit der Finanzkrise auch so prognostiziert. Teilweise sind die pompösen Bauten und die überaus luxuriös ausgestatteten Geldhäuser, die in den vergangenen Jahrzehnten entstanden sind, mit rationalen Argumenten schon nicht mehr ganz erklärbar. Eine Korrektur des Ausmaßes und ein Schrumpfen des Sektors mussten letztlich irgendwann kommen, so Experten.

Ob die Zahlen für London auch für die deutsche Finanzindustrie zutreffen sind, kann nicht abschließend geklärt werden. Nicht abzustreiten ist jedoch, dass das Berufsbild des Bankers bei vielen Studenten noch nicht merklich an Ansehen verloren hat. Ansonsten wäre der harte Kampf um Praktikumsplätze sowie das starke Engagement vieler junger Menschen in studentischen Initiativen im Bereich Bank- und Finanzwirtschaft nicht erklärbar.

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