Wenn Coronakrise und lockere Geldpolitik aufeinandertreffen, dann kennen die Bilanzsummen der Zentralbanken kein Halten mehr. So auch bei der EZB, wie unsere Auswertung zeigt:
Auch in der vergangenen Woche erreichte die Bilanzsumme der EZB ein neues Allzeithoch von nunmehr 7.643,170 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 0,36 Prozent bzw. 27,476 Milliarden EUR gegenüber der Vorwoche.
Von Tapering – also der Verlangsamung des Anstiegs – keine Spur: die 27,476 Milliarden Euro stellen den höchsten Anstieg seit fünf Wochen und den dritthöchsten des Jahres dar.
Unser Blick auf die Entwicklung der Bilanzsumme der EZB im Zeitverlauf zeigt die Auswirkungen von Coronakrise und lockerer Geldpolitik:
1 Monat:
+1,12 Prozent (+84,890 Mrd. EUR)Seit Jahresbeginn:
+9,51 Prozent (+663,846 Mrd. EUR)Seit Anfang 2020:
+63,87 Prozent (+2.979,130 Mrd. EUR)
Unsere wöchentliche Auswertung zeigt: in den 73 Wochen seit Beginn des letzten Jahres gab es nur acht Wochen mit schrumpfender aber 65 Wochen mit wachsender Bilanzsumme. Damit übertrifft die EZB sogar die Federal Reserve, die im selben Zeitraum immerhin 22 Wochen mit sinkender Bilanzsumme vorzuweisen hat.
Geschlagen geben muss sich die EZB der Federal Reserve allerdings beim gesamten Wachstum der Bilanzsumme seit Beginn des letzten Jahres. Während bei den europäischen Währungshütern hier rund 64 Prozent Zuwachs auf der Uhr stehen, sind es bei den Kollegen jenseits des großen Teichs rund 85 Prozent.
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