Bilanzsumme der EZB liegt bei über acht Billionen Euro

Sie wächst und wächst: Die Bilanzsumme der Europäischen Zentralbank (EZB) hat inzwischen die Marke von acht Billionen Euro geknackt. Mitte September lag sie bei 8,24 Billionen Euro. Seit Beginn der Corona-Krise geht es besonders steil nach oben.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Die Bilanzsumme der EZB steig auf 8,24 Billionen Euro
  • Das ist ein Plus von knapp 76 Prozent seit Beginn der Corona-Krise
  • Die FED deutet derweil ein Tapering an

Plus von knapp 76 Prozent seit Beginn der Corona-Krise

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Quellen:

Zum Vergleich: Ende Februar 2020, kurz vor dem steilen Anstieg, lag die Bilanzsumme der EZB noch bei rund 4,69 Billionen Euro. Seither kamen rund 3,55 Billionen Euro hinzu. Das entspricht einem Plus von knapp 76 Prozent.

Verantwortlich für den rasanten Anstieg seit März 2020 ist das Anleihekaufprogramm PEPP, das aufgelegt wurde, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern. Ursprünglich war ein Volumen von 750 Milliarden Euro geplant, doch es wurde mehrmals erweitert und beläuft sich nun auf 1,85 Billionen Euro. Es soll nach derzeitigem Stand Ende März 2022 auslaufen. Durch das Programm jagt die Bilanzsumme der EZB von Allzeithoch zu Allzeithoch.

FED deutet Tapering an

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Quellen:

Bei der Bilanz der US-Notenbank FED ergibt sich ein ähnliches Bild. Auf den Ausbruch der Corona-Pandemie folgte ein rasantes Wachstum der Bilanzsumme. Sie beträgt inzwischen rund 8,5 Billionen US-Dollar.

In der jüngsten Sitzung der FED deutete US-Zentralbankchef Jerome Powell jedoch ein baldiges Tapering an – also eine Reduzierung der Anleihekäufe. Er sagte, sofern sich die Wirtschaft weiter erhole, „könnte ein Tapering bald angemessen sein“ [1]. Außerdem könnte es bereits 2022 eine Zinserhöhung geben.

Was bedeutet das für Sparer?

Solange die EZB auf ihre lockere Geldpolitik mit milliardenschweren Anleihekäufen setzt, ist mit einer Erhöhung des Europäischen Leitzinses nicht zu rechnen. Erst nach einer Straffung der Geldpolitik könnte der Leitzins wieder angehoben werden – und damit auch die Zinsen für Tages- und Festgelder steigen. Sollte die FED ihre Ankündigung wahr machen und mit dem Tapering beginnen, könnte auch die EZB bald nachziehen.

Weiterführender Link

[1] Handelsblatt – US-Notenbank