Geldmarktentwicklung: Tagesgeld-Zinsen sinken erstmals seit Ende 2021

Die EZB wird die Zinsen auch im März 2024 unverändert lassen. Das hat die Notenbank am Donnerstag, dem 07. März, nach der Zinssitzung des EZB-Rates beschlossen. Nach zehn Zinserhöhungen ist es nun bereits das vierte Mal in Folge, dass die Zinsen weder erhöht noch gesenkt werden. Damit bleibt auch der für die Sparzinsen wichtige Einlagenzins weiterhin bei vier Prozent und befindet sich damit auf einem unverändert hohen Niveau – anders sieht es dagegen bei den Zinsen für Sparanlagen aus. Diese nehmen nämlich langsam, aber sicher ab. Sparer sollten jetzt reagieren, um die aktuellen Zinsangebote nicht zu verpassen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Der Zinsgipfel bei den Tagesgeldzinsen scheint erreicht oder bereits überwunden zu sein.
  • Auch die Festgeldzinsen sanken zuletzt deutlich.
  • Für Sparer könnte es sich deshalb lohnen, die aktuellen Zinsangebote der Banken jetzt noch wahrzunehmen.

Zinsentwicklung bei Sparanlagen

Während die EZB die Leitzinsen unverändert gelassen hat, beginnen die ersten Banken damit, die Zinsen für Sparanlagen beständig zu senken: Zum Stichtag, dem 1. März 2024, lag der durchschnittliche Zins beim Tagesgeld bei 2,08 Prozent und hat sich damit im Vergleich zum Vormonat (Januar 2024: 2,09 Prozent) leicht gesenkt. Zwar ist die Zinssenkung beim Tagesgeld damit relativ marginal ausgefallen, bemerkenswert ist die Zinssenkung trotzdem, da es sich um die erste Senkung seit November 2021 handelt. Das ergab eine Erhebung der Neukundenzinsen von 100 Tagesgeldern durch das Vergleichsportal Tagesgeldvergleich.net. Hinweis der Redaktion: Erhoben wurden die Zinsen für Anlagebeträge von 5.000 Euro und 50.000 Euro. Für Sparer, die mehr als 50.000 Euro investieren möchten, haben sich die Durchschnittszinsen leicht auf 2,11 Prozent p.a. erhöht.

Die Tagesgeld-Zinsen verhalten sich also relativ stabil, anders sieht es bereits jetzt beim Festgeld aus. So sinken die Zinsen für Festgeld-Anlagen über alle Laufzeiten hinweg zum Teil deutlich. Konkret: Der Zinsrückgang im Vergleich zum Vormonat Februar liegt im März zwischen 6,5 Prozent und 14,3 Prozent, abhängig je nach Laufzeit des Festgelds. Allerdings liegen die Zinsen damit immer noch +10,5 Prozent bis 94,5 Prozent über den Zinsen des Vorjahres. Zum Vergleich: Beim Tagesgeld liegt der durchschnittliche Zins rund 206 Prozent über dem Stand vor 12 Monaten. Sparer können also aktuell immer noch von verhältnismäßig hohen Zinsen profitieren.

Quelle: tagesgeldvergleich.net

Ist der Zinsgipfel bereits erreicht?

Für Sparer stellt sich nach den jüngsten Zinssenkungen die Frage, ob der Zinsgipfel bereits erreicht oder gar überschritten wurde. Um diese Frage zu beantworten, kann ein Blick auf die Zinsänderungen der Banken aufschlussreich sein. In der Marktanalyse von Tagesgeldvergleich.net wurden im Februar 2024 beim Tagesgeld 14 Zinserhöhungen und 22 Zinssenkungen und beim Festgeld 77 Zinserhöhungen und ganze 432 Senkungen erfasst. Die Anzahl der Zinssenkungen überwiegt also deutlich, was ein Anzeichen dafür ist, dass der Zinsgipfel bereits erreicht ist und die Banken wieder damit beginnen, die Zinsen für die Sparer zu senken.

Sparquote der Deutschen

Trotz der langsam sinkenden Zinsen und der gestiegenen Lebenshaltungskosten scheint die Spar-Bereitschaft der Deutschen weiterhin hoch. So lag die Sparquote im 4. Quartal 2023 bei 10,90 Prozent und liegt damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahr. Zum Vergleich: In den USA lag die Sparquote im 4. Quartal 2023 bei 3,7 Prozent.

Quelle: tagesgeldvergleich.net

Hohe Zinsen sichern

Wie die Auswertung des Vergleichsportals Tagesgeldvergleich.net gezeigt hat, sinken die Zinsen für Sparanlagen wie Tages- und Festgeld aktuell. Trotzdem können Sparer im Vergleich zum Vorjahr noch von deutlich höheren Zinsen profitieren – es könnte sich also lohnen, jetzt noch ein Tages- oder Festgeld abzuschließen, um weiteren Zinssenkungen zuvorzukommen.

Tagesgeldrechner: