Eurokrise nimmt wieder Fahrt auf

Die Eurokrise ist vorüber, das Tal ist überschritten? Von wegen. Vielleicht geht die Krise in der Euro-Zone jetzt erst richtig los, auch wenn vor einigen Monaten noch von politischer Seite beschwichtigt wurde, die europäische Schuldenkrise würde sich langsam dem Ende nahen.

So hat der durchschnittliche Schuldenstand plötzlich eine neue Rekordhöhe erreicht, wo zuletzt noch immer gesagt wurde, es geht voran. Vor allem Griechenland bereit weiter massive Sorgen, obwohl das Land schon Milliardenzahlung um Milliardenzahlung bekommen und zudem einen Schuldenschnitt erhalten hatte. Doch die Staatsverschuldung Griechenlands ist mittlerweile bei 160 Prozent des BIP angekommen. Noch im Jahr davor lag die Schuldenquote bei 136 Prozent, doch bereits das letzte Quartal zuvor hatte mit 157 Prozent einen klaren Anstieg ausgewiesen.

Damit wachsen zugleich auch wieder die Spekulationen darüber, ob es für das Land am Mittelmeer einen neuerlichen Schuldenschnitt geben wird. Nicht die Rede ist indes von einer kontrollierten Staatspleite Griechenlands, die unserer Ansicht nach das Beste für das hoch verschuldete Land wäre, sowie der Austritt aus der Euro-Zone, um dem Land wieder Chancen aufzuzeigen und es nicht mehr weiter unter dem kontraproduktiven Spardiktat der Troika halten zu müssen.

Doch bevor es zu solch überlegten Entscheidungen kommen wird, wird wohl noch viel Wasser den Rhein, die Mosel und die Elbe entlangfließen. Dass man sich verzettelt hat bei der Rettung Griechenlands wird den Verantwortlichen kaum leicht von den Lippen gehen, wäre es doch das deutliche Eingeständnis, dass das Zwangssparen Griechenland eher massiv geschadet denn dem Land geholfen hat.

Eine bittere Folge für deutsche Sparer dürften die neuerlichen Zahlen wohl möglicherweise zudem mit sich bringen: da die Wirtschaft in der Euro-Zone immer noch alles andere als rund läuft und der Schuldenstand weiter steigt, wird die Europäische Zentralbank wohl im August, spätestens im September, erneut am Leitzins schrauben und diesen auf 0,25 Prozent senken. Damit würde die Talfahrt der Sparzinsen weiter kein Ende nehmen und auch der Verschuldung Griechenlands würde kein Ende bereitet werden.

Autorin: Christel Weiher

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