Das Jahr 2010 war, gemessen an den Unternehmensergebnissen, der absolute Erfolg: Niemand hätte noch zwei Jahre zuvor eine so optimistische Lage voraussagen können. Es war tatsächlich die V-Formation, die nach der stärkste Rezession die wirtschaftliche Entwicklung beschreibt. Doch der Aufstieg war insbesondere in Deutschland rasant. In vielen anderen europäischen Ländern ist der Aufstieg nur sehr langsam angekommen.
Die meisten großen Konzerne werden als Aktiengesellschaften geführt und sind der Gewinnmaximierung im Sinne der Aktionäre verpflichtet. Sie sind auch ihrer Verpflichtung durch großzügige Dividenden-Ausschüttungen nachgekommen.
30 Milliarden wurden von den 300 größten deutschen Aktiengesellschaften in Form von Dividenden für das Geschäftsjahr 2010 im Jahr 2011 ausgeschüttet. Dieser Betrag übersteigt die Ausschüttungen des Jahres 2010 um fast 30% und zeugt von einer hervorragenden wirtschaftlichen Entwicklung. Hoffen auf gute Dividenden! rp-online beschäftigt sich in diesem Artikel ausführlich damit.
Geldsegen nicht nur für Kleinanleger
Die üppigen Ausschüttungen haben nicht nur die Kasse der Kleinanleger aufgebessert. Die Mehrheit der deutschen Aktiengesellschaften gehört der so genannten Aktienprominenz – das sind einzelne Personen oder Familien, die einen beträchtlichen Aktienanteil an den Aktienkonzernen halten und damit sehr hohe Dividendenzahlungen einstreichen können. Frank Asbeck und Günther Fielmann sind beispielsweise diejenigen, die am meisten von ihren ursprünglich selbst gegründeten Unternehmen profitieren. Es gibt zahlreiche Aktienbesitzer wie Ex-AWD Chef Carsten Maschmeyer oder die Tchibo-Familie, die sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen haben, aber an dem Erfolg des Unternehmens direkt beteiligt werden.
Der Staat verdient mit
Auch der deutsche Staat freute sich über solch üppige Ausschüttungen. Denn auch auf die Dividende muss die Abgeltungssteuer bezahlt werden. Dieser Geldregen kam dem Bundesfinanzminister sehr gelegen. Der Staat hat mit der großzügigen Regelung zur Kurzarbeit auch einen erheblichen Beitrag zum schnellen Aufstieg der Unternehmen aus der Rezession geleistet. Wie man sich zu viel gezahlte Abgeltungssteuer zurückholen kann, gibt es auf money-insider nachzulesen.
Doch es gab auch Unternehmen, die nicht von dem Aufschwung profitieren konnten. So mussten beispielsweise viele Bankaktionäre auf eine Dividende aufgrund der härteren Eigenkapitalregeln für Bankenbranche verzichten. Unternehmen wie Beate Uhse oder Q-Cells leiden unter einem schwierigen marktwirtschaftlichen Umfeld und müssen ihren Anteilseignern eine Null-Runde anbieten.
Insgesamt ist aber eine durchaus positive Entwicklung der Dividenden-Rendite im Jahr 2011 zu beobachten. Das Jahr 2012 könnte beim Ausbleiben der negativen Auswirkungen der Schuldenkrise wieder zu einem Erfolg werden – und der Aktienprominenz und dem deutschen Staat weitere Millionen bescheren.
Dividendenrendite als Anlageform? Oder doch besser das Tagesgeld als sichere Geldanlage? Vor- und Nachteile der beiden Anlageformen gibt es im Blog von 123plan.de nachzulesen.