Steigt die Inflationsrate bald wieder dank Gasengpass?
Dienstag den 17.06.2014 Bereits im Mai 2014 kam es zu einem Anstieg der Gaspreise. Trotzdem sank die Inflationsrate auf nur noch 0,9 Prozent. Doch wird sich das Blatt möglicherweise bald wieder ändern und die Jahresteuerungsrate dank der Ukraine-Krise und dem möglichen Gasengpass wieder steigen? Russland hat der Ukraine den Gashahn zugedreht. Die offenen Rechnungen für bisherige Lieferungen wurden immer noch nicht ganz bezahlt, nun hat man in Russland die Nase voll und die Ukraine von der Gasversorgung abgeschnitten. Zumindest von der direkten. Wer jetzt fragt, was geht mich das an? Der sollte nicht vergessen, dass wir unser Gas hauptsächlich aus Russland, und dies aus Pipelines, welche durch die Ukraine führen, erhalten.Ein Blick auf die Statistik der aktuellen Inflationsrate
Eigengebrauch statt Weiterleitung?
Nun gibt es zu diesem Thema geteilte Meinungen.- Die einen sagen: Es werden keine Probleme bzw. Engpässe mit der Gasversorgung für Deutschland entstehen. Zwar würde das Gas durch die Ukraine geleitet, jedoch müsse das Land die Weiterleitung vornehmen, zu einem Gasengpass würde es deshalb hierzulande nicht kommen.
- Die anderen sagen: Probleme sind dabei bereits vorprogrammiert. Sollte es auch nur zu einem Einbruch der Versorgung mit Gas kommen, würden im kommenden Winter zahlreiche Menschen in Deutschland frieren. Und auch Russland warnte laut „Handelsblatt“ vor Problemen, zu denen es kommen könne, wenn die Ukraine Gas, das für den Transit bestimmt ist, abzweige für den Eigengebrauch.
Gasspeicher zu fast Dreiviertel gefüllt
Bei der ganzen Problematik zeigt sich wiederum eines: Die Abhängigkeit von russischem Gas. Was jetzt zwar in diesem Fall nicht das Problem selbst ist, sondern die Tatsache, dass das von Deutschland gekaufte und hierzulande benötigte Gas durch Gebiete geleitet wird, in denen selbst es keine Gasversorgung mehr gibt.Durchschnittliche Preisentwicklung innerhalb des Euro-Raumes – HVPI
Demnach wäre es kein Wunder, würde die dortige Bevölkerung schon aus Eigenbedarf vor allem dann im Winter, an die „Gashähne“ aus Russland gehen, sich für den Eigengebrauch daran bedienen. Uns stehen damit für diesen den kommenden Winter, so fern er auch noch sein mag, möglicherweise massive Probleme ins Haus. Zwar wird nun einen auf gute Miene gemacht, auch seitens des Bundeswirtschaftsministeriums, das laut „Wirtschaftswoche“ aktuell keine Gefährdung der Gasversorgung in Deutschland sieht. Doch liest man den „Wiwo“-Artikel weiter, wird einem dann irgendwie doch anders. Die 51 Gasspeicher in Deutschland „sind zu fast 75 Prozent gefüllt“. Nun stelle man sich vor, aus irgendeinem Grund fallen die Gaslieferungen, die aus Russland kommend durch die Ukraine geleitet werden aus. Wie schnell ist dann bei den etwa 16,5 Millionen Wohnungen in Deutschland, die mit Erdgas geheizt werden, der Engpass da? Zumal ab einem Füllstand der Gasspeicher von unter 60 Prozent die Ausspeisungsfähigkeit der Anlagen deutlich zurückgeht. „Käme es in dieser Situation zu einem Ausfall einer Import-Pipeline, könnten die druckschwachen Speicher die fehlenden Erdgasmengen nicht mehr schnell genug ausgleichen.“, schrieb das Nachrichtenmagazin „Focus“ dazu im vergangenen April, als die Gasspeicher aufgrund der langen Kälteperiode fast leer waren.