FED erhöht Leitzinsen in den USA

Die Inflationsrate in den USA kletterte in den letzten zwölf Monaten von 1,70 auf 7,90 Prozent (Stand: Februar 2022). Entsprechend war es an der Zeit, dass die Federal Reserve (FED) eingreift. Die US-Notenbank erhöhte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte und signalisiert weitere Schritte in diesem Jahr. Bis zum Jahresende könnte der geldpolitische Schlüsselsatz auf bis zu 1,90 Prozent ansteigen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • FED hebt den Leitzins auf eine Spanne zwischen 0,25 und 0,50 Prozent
  • Inflationsprognose klettert auf 4,2 Prozent für 2022
  • EZB lässt lediglich Anleihekäufe auslaufen

Höchster Anstieg der Inflation seit 40 Jahren

Nach der ersten Erhöhung seit Ende 2018 liegt der US-Leitzins aktuell in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,50 Prozent. Die letzte Anpassung stammt aus dem März 2020. Damals senkte die FED den Leitzins auf 0,25 Prozent – als wirtschaftliche Stütze im Umfeld der Coronakrise. Die jüngste Anpassung um +0,25 Prozent wurde notwendig, um der stark steigenden Inflation in den USA entgegenzuwirken. Seit Dezember 2021 liegt dieser Wert über 7,0 Prozent. Im Februar kletterte die US-Inflationsrate auf 7,9 Prozent – der höchste Anstieg seit 40 Jahren.

Im Zinsausblick von März 2022 geht die FED von einem Leitzins-Niveau von 1,90 Prozent für Ende des Jahres aus. Entsprechend sind in den kommenden Monaten mehrere Zinsschritte erwartbar. Noch im Dezember 2021 waren die Währungshüter der USA lediglich von einem Leitzins-Anstieg auf 0,90 Prozent bis Ende 2022 ausgegangen.

Ukrainekrise verstärkt Inflationsdruck

Neben den Nach- bzw. Auswirkungen der Coronakrise lässt sich der stark gewachsene Inflationsdruck in den USA auch auf den Krieg in der Ukraine zurückführen. Unter anderem wird die USA von Handelsverboten, steigenden Energiepreisen sowie von gestörten Lieferketten getroffen. Die US-Notenbank hatte die Prognose der Inflationsrate für 2022 zuletzt auf 4,2 Prozent angehoben. Gleichzeitig senkte sie die Wachstumsprognose der US-Wirtschaft auf 2,8 Prozent.

Europas Zentralbank zögert

Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ ihren Leitzins im März hingegen bei 0,00 Prozent und beschloss lediglich, die Anleihekäufe im dritten Quartal 2022 auslaufen zu lassen. Auch in der Eurozone ist eine stark wachsende Inflationsrate zu verzeichnen – im Februar lagen die Verbraucherpreise 5,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Allerdings sieht die EZB in ihrer langfristigen Prognose für 2023 noch Werte von nur knapp 2,1 Prozent voraus bzw. für 2024 von 1,9 Prozent. Eine Erwartungshaltung, die viele Experten kritisieren.