Finanzen: Selbstvertrauen von Frauen wächst

62 Prozent der Frauen sagen, dass sie sich in Finanzfragen gut auskennen. In Sachen Selbstbewusstsein stehen sie damit den Männern in nichts mehr nach. Auch bei den Männern sagen 62 Prozent, sie kennen sich gut mit Finanzen aus. Wo die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Finanzfragen gering und wo sie groß sind, zeigt eine Umfrage des deutschen Bankenverbandes.

Schlechtere Ausgangsbedingungen für Frauen

Frauen verfügen nach wie vor über weniger Einkommen als Männer. 53 Prozent von ihnen sind berufstätig, bei den Männern sind es 62 Prozent. Außerdem arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit. In Bezug auf das Haushaltsnettoeinkommen sind Frauen darum in unteren Einkommensgruppen übermäßig stark vertreten, in höheren Einkommensgruppen unterdurchschnittlich stark.

Quelle: Bankenverband

Im Vergleich zu Männern gehen auch weniger Frauen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation mittelfristig verbessern wird. Nur 18 Prozent der Frauen glauben das. Bei den Männern sind es 28 Prozent. Hinsichtlich ihrer finanziellen Absicherung im Alter halten Frauen sich dennoch für gut aufgestellt.

Knapp zwei Drittel Frauen nehmen sich regelmäßig Zeit für die Finanzplanung

62 Prozent der Frauen geben an, dass sie sich regelmäßig Zeit für die Finanzplanung nehmen. Bei Männern sind es 60 Prozent. Beide Geschlechter beschäftigen sich auch gleich häufig ernsthaft mit der Altersvorsorge – wobei hier bei beiden ein bedenklicher Rückgang seit 2014 zu verzeichnen ist.

Quelle: Bankenverband

Der Aussage „In Geld- und Finanzfragen kenne ich mich gut aus“ stimmen je 62 Prozent der Frauen und der Männer zu. Hier lassen sich also kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern erkennen. Die Unterschiede sind zudem in den letzten Jahren geringer geworden.

Frauen kümmern sich auch in etwa gleich häufig wie Männer um ihre Finanzen. Das Interesse an Wirtschafts- und Finanzthemen ist bei Männern hingegen weiterhin stärker ausgeprägt – 45 Prozent sagen, diese interessieren sie stark oder sehr stark. Bei den Frauen sind es 25 Prozent.

Frauen sparen – aufgrund der geringeren Mittel – auch weniger als Männer. Mit 18 Prozent legen auch deutlich weniger ihr Geld in Wertpapiere an. Bei den Männern sind es 27 Prozent. Die Umfrage wurde unter 1.021 Männern und Frauen aus Deutschland ab 18 Jahren durchgeführt.

Unterschiede zwischen Frauen und Männern nehmen ab

Erfreulich ist damit, dass die Unterschiede zwischen Frauen und Männern in Finanzangelegenheiten insgesamt abnehmen. In vielen Bereichen sind sie kaum mehr wahrzunehmen. Bedenklich ist hingegen, dass Frauen weiterhin weniger Mittel zum Sparen zur Verfügung stehen und sowohl bei Frauen als auch bei Männern das Interesse an der Altersvorsorge zurückgeht.

Das dürfte auch mit den niedrigen Zinsen zusammenhängen. Attraktive Angebote gibt es nur noch selten. Ausnahmen sind beispielsweise das Tagesgeldkonto der ING, das in den ersten vier Monaten mit 1,00 Prozent p.a. verzinst wird sowie das Festgeld der Crédit Agricole, das mit 1,01 Prozent Zinsen p.a. bei einer Laufzeit von zwölf Monaten verzinst wird (Stand jeweils 29.08.2019).

Weiterführender Link

Bankenverband – Frauen und Männer