EZB-Bankenprüfung – eine Bank fällt durch

Auch in diesem Jahr führte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Bankenprüfung durch. Ein Institut bestand den Test nicht. Den Namen verriet die EZB allerdings nicht. Es ist lediglich bekannt, dass es sich um ein großes Geldhaus im Euro-Raum handelt.

Kapitalanforderungen bei 10,6 Prozent

Die Überprüfung der Bankhäuser (SREP), welche die EZB einmal im Jahr durchführt und deren Ergebnisse am 18.12.2017 präsentiert wurden, ergab zudem, dass die Kapitalanforderung 2017 im Schnitt 10,6 Prozent erreichten. Damit ist der Unterschied gegenüber dem Vorjahr gering. 2016 hatten die Kapitalanforderungen bei 10,4 Prozent gelegen. Bei der Bankenprüfung 2016 hatten zudem gleich fünf Banken die Prüfung nicht bestanden. Unter ihnen waren die Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca. Die beiden Banken aus Italien wurden inzwischen zerschlagen. Die Steuerzahler mussten dafür aufkommen.

Ertragskraft und faule Kredite als Risiken

Obwohl auch in diesem Jahr eine Bank durchgefallen ist, kommentierte die EZB die Bankenprüfung 2017 mit den Worten: „Die Banken sind weitgehend widerstandsfähig und stabil.“[1] Die größten Risiken für die Banken sah die EZB bei der Ertragskraft und den faulen Krediten. Durch die niedrigen Zinsen würden Banken unter Druck geraten. Darunter litten die Gewinnmargen in diesem Bereich. Laut einer Studie von EZB-Ökonomen schaffen es viele Banken jedoch, die niedrigeren Gewinnmargen im Zinsbereich durch ein größeres Kreditvolumen auszugleichen. Ein Bericht der FAZ zweifelt sogar daran, ob die Auswirkungen des niedrigen Leitzinses auf die Zinsmargen der Banken so hoch sind, wie von diesen gern behauptet.[2] Bei den faulen Krediten sieht die EZB zwar Fortschritte. Es gebe jedoch nach wie vor viele Institute mit Problemdarlehen.

EZB fordert weitere Maßnahmen

Die EZB stellte auch eine Reihe von Forderungen an die Banken:
  • Vier Institute sollen konkrete quantitative Schritte zur Verbesserung ihrer Liquiditätslage einleiten
  • 35 Institute haben qualitative Vorgaben erhalten
  • 84 Institute sollen Maßnahmen ergreifen, mit denen sie Schwächen bei der Behandlung von Problemkrediten, in der Unternehmensführung oder bei der Datenqualität angehen sollen
Für Steuerzahler und für Sparer ist es eine gute Nachricht, dass die Banken in der Euro-Zone widerstandfähiger werden. Sparer können durch Zinsportale wie WeltSparen oder ZINSPILOT zudem von den oft höheren Zinsen bei Banken im europäischen Ausland profitieren. So gibt es derzeit beim Tagesgeld/Flexgeld24 der FIMBank aus Malta 0,71 Prozent Zinsen p.a. Das Festgeld der französischen BESV bietet derzeit 1,00 Prozent Zinsen p.a. bei einer Laufzeit von 12 Monaten (Stand jeweils 19.12.2017).
Weiterführende Links [1] Handelsblatt – Eine Bank reißt die EZB-Anforderungen [2] FAZ – Recht stabile Zinsmargen