In der letzten Juni-Woche konnte der Eindruck entstehen, das Wachstum der Bilanzsumme der US-Notenbank FED habe sich verlangsamt bzw. es sei gestoppt. Denn sie ging leicht von 8,1 Billionen US-Dollar auf 8,08 Billionen US-Dollar zurück. Ein Blick auf den gesamten Juni zeigt jedoch: Von einer Verlangsamung des Anstiegs kann keine Rede sein.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Die Bilanzsumme der FED stieg im Juni auf über 8 Billionen US-Dollar
- In der letzten Juni-Woche kam es allerdings zu einem Rückgang
- Gelegentliche Rückgänge der Bilanzsumme sind jedoch nicht ungewöhnlich und lassen darum nicht auf Tapering schließen
Bilanzsumme im Juni mit dritthöchstem Anstieg dieses Jahr
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Wie in Europa begegnet die Notenbank auch in den USA der Corona-Krise mit einer Geldschwemme. Lag die Bilanzsumme der FED im Januar 2020 noch bei 4,17 Billionen US-Dollar, stieg sie bis Ende Juni 2021 auf 8,08 Milliarden US-Dollar an. Das bedeutet ein Wachstum von 94 Prozent in eineinhalb Jahren. Anders ausgedrückt: Die Bilanzsumme der FED hat sich seit Ausbruch des Corona-Virus fast verdoppelt.
Auf den ersten Blick deutet der Rückgang in der letzten Juni-Woche darauf hin, dass sich der Anstieg nun verlangsamt hat. Doch von Tapering – wie die Verlangsamung auch genannt wird – ist wenig zu sehen, betrachtet man den gesamten Juni. Im Gegenteil: Die Bilanzsumme der FED wuchs im Juni um 142,841 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 1,8 Prozent und zugleich der dritthöchste Monatszuwachs in diesem Jahr.
Anstieg um 9,7 Prozent seit Jahresbeginn
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Der Rückgang in der letzten Juni-Woche war der erste seit fünf Wochen. Dass die Bilanzsumme der FED gelegentlich rückläufig ist, ist aber nicht ungewöhnlich. Das lässt sich an unserem Diagramm gut erkennen. Eine Wende bedeutet das nicht.
Ein Blick auf die erste Hälfte des laufenden Jahres zeigt, dass die Bilanzsumme seit Januar um 715,194 Milliarden US-Dollar gewachsen ist. Das entspricht einem Plus von 9,7 Prozent.
Grünes Licht für die Börsen
Das sind gute Nachrichten für alle, die ihr Geld an der Börse anlegen wollen. Die expansive Geldpolitik der FED stützt die Kurse. Für Anleger gibt es also grünes Licht.
Weniger erfreulich sind die Nachrichten für Sparer, die auf Tagesgeld und Festgeld setzen. Zwar hat die Geldpolitik der FED keinen direkten Einfluss auf die Zinsen hierzulande. Solange die FED aber bei ihrer expansiven Geldpolitik inklusive niedriger Zinsen bleibt, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die Europäische Zentralbank ihren eigenen Kurs ändert. Höhere Zinsen für Tagesgeld und Festgeld sind vorerst also nicht in Sicht.
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