Deutschland als echter Profiteur der Griechenlandkrise?
Freitag den 14.08.2015
Seit einigen Tagen wird in den Medien eine Aussage hochgehalten, dass die Griechenlandkrise für Deutschland nur auf den ersten Blick einen Verlust bedeute, aber bei genauerem Hinsehen für die Bundesrepublik einen finanziellen Gewinn bedeutet, so auch die Studie des Leibniz Wirtschaftsforschungsinstitutes Halle. Wir wollen hier nicht auf die mathematischen Ausführungen der Studie eingehen, sondern auf die schlichten Aussagen, die von verschiedenen Experten getätigt wurden.
Profit selbst im schlimmsten Fall
Ausgangslage für die Aussage, Deutschland realisiere durch die Krise in Athen Gewinne, ist die schlichte Gegenüberstellung der Zinsen vor und nach 2008, ein waghalsiges Modell. Das Debakel auf dem Peloponnes führte zu einer drastischen Senkung der Leitzinsen. Dies wirkte sich auch auf deutsche Staatsanleihen aus. Deutschland gilt nach wie vor bei privaten als auch institutionellen Anlegern als ein sicherer Hafen. Deutsche Anleihen waren und sind nach wie vor international beliebt. Tatsache ist, dass trotz Finanzminister Schäubles »schwarzer Null« nach wie vor ein Fremdfinanzierungsbedarf besteht. Und an dieser Stelle hakt die Theorie des Gewinns ein: Einjährige Anleihen, die mit einem Agio ausgegeben werden, welches den nominalen Zinssatz übersteigt, führen zwangsläufig zu einem Gewinn beim Emittenten. Die historisch niedrigen Zinsen, in erster Linie durch Griechenland ausgelöst, ermöglichen es also, dass der Bund sich trotz Kreditaufnahme entschulden kann. Die Theorie geht einen Schritt weiter: Der Bund hat durch die Kapitalmarktsituation seit 2009 rund 100 Milliarden an Zinsen (einen »normalen« Leitzins vorausgesetzt) eingespart. Selbst bei einem Totalverlust des deutschen Kapitals in Griechenland würde der Bund, und damit der Steuerzahler, immer noch mit einem Profit in Höhe von zehn Milliarden Euro aus der Pleite hervorgehen. Glaubt man diesem Modell, gibt es keinen Grund, sich über den Verlust deutscher Steuermilliarden zu beschweren – im Gegenteil. Leider gibt es aber nicht nur »den Steuerzahler«, der sich die Hände bei diesem Szenario reiben kann, sondern in Personalunion auch noch den Anleger.
Bereits im Jahr 2013 veröffentlichte die Postbank eine Studie, derzufolge das damalige Leitzinsniveau von 0,5% p.a. im selben Jahr 14 Milliarden Euro an Sparguthaben vernichtet hatte. Gepaart mit einer, wenn auch nur marginalen Inflationsrate, haben die deutschen Sparer kein Vermögen mehr aufgebaut, sondern zugesehen, wie das Sparguthaben durch die unfreiwillige Zinspolitik von Mario Draghi gemessen an der Kaufkraft immer weniger wurde. Bei zahlreichen Banken lag der Einlagenzins unter der Inflationsrate. Es sind aber nicht nur direkt die Anleger, die als Privatpersonen nicht von der Griechenlandkrise profitieren. Das Zinstief zieht sich durch den gesamten Bereich der privaten Wirtschaft. Die ersten Lebensversicherer wollen sich von Produkten mit Garantiezinsen verabschieden – sie können diese nicht mehr leisten. Das Lebensversicherungsreformgesetz machte die Dramatik für die Branche deutlich. Im Bestand der Versicherer liegen Verträge mit Garantiezinszusagen von drei Prozent und mehr – Erträge, die sich heute nicht mehr erwirtschaften lassen. Neben herben Einschnitten bei den Ablaufleistungen für die Versicherungsnehmer sind Provisionskürzungen für den Außendienst eine weitere Folge. Der Vertriebsmitarbeiter wird sich freuen, dass er über Griechenland indirekt an mindestens zehn Milliarden Gewinn als Steuerzahler beteiligt ist. Wie er seiner Bank eine fast 50prozentige Reduzierung seines Einkommens erklärt, um weiter die Hypotheken zu bedienen, steht auf einem anderen Blatt.
Pensionszusagen stellen ein Leistungsversprechen des Unternehmens an den Begünstigten dar. Wie diese Leistung erbracht wird, bleibt dem Unternehmen überlassen. In der Regel greifen die Firmen hier auf eine Rückdeckung durch einen Lebensversicherer zurück. Die Ablaufleistung, das Leistungsversprechen, 1995 zugesagt, kann bei der aktuellen Entwicklung kaum noch gehalten werden. Für die Firmen bedeutet dies, entweder schießen sie Unsummen nach, oder sie halten einen Sprengsatz in den Büchern. Für die im Dax gelisteten Firmen bedeutete die nachhaltige Absenkung des Leitzinses bereits, dass Milliarden in die Pensionskassen und –zusagen nachgezahlt werden mussten. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHT) hat auf die Auswirkungen in einem Beitrag vom 5. März 2015 hingewiesen. Darin wird deutlich gemacht, dass die Nachzahlungen aus den laufenden Einnahmen wiederum fehlen, um Investitionen zu tätigen, was wiederum eine sinkende Nachfrage bedeutet.
Videobeitrag Euronews vom 11. August 2015: »Deutschland profitiert von der Griechenland-Krise«
Fazit
Der Jubel, dass Deutschland von der Griechenlandkrise am Ende nur profitiert, mag berechtigt sein, wenn der Bundesfinanzminister seine „schwarze Null“ präsentiert. Allerdings vergessen die Befürworter dieser Theorie die Menschen, die nicht nur Steuerzahler sind. Kaum ein Anleger, Versicherungsnehmer oder Firmeninhaber wird positiv gestimmt sein, dass er als Steuerzahler ja fein dasteht – seine Rente, sein Vermögen und seine Gewinn- und Verlustrechnung zeigen leider nur rote Zahlen. Nach wie vor ist der „Privatperson“ das Hemd näher als der Rock – die Milliardenverluste in Griechenland sind alles andere als ein Grund für positive Stimmung.
Ich kann die positiven Bewertungen leider nicht teilen.
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