Niedrige Zinsen: Sparer wünschen sich Zinsbonus vom Staat

Zu niedrige Zinsen? Wie das Ergebnis einer aktuellen INSA-Umfrage zeigt, würden Sparer an dieser Stelle gerne den Staat in die Pflicht nehmen. Die repräsentative Umfrage des „Instituts für neue soziale Antworten“ (INSA) zeigt, dass 70 Prozent der Bundesbürger fordern, dass die derzeitigen Minizinsen staatlich aufgestockt werden – und damit vom Steuerzahler. Darüber berichtete jetzt die BILD. 17 Prozent lehnen diesen Eingriff durch den Staat hingegen ab. Für den Griff in die Portokasse spräche, dass der Bund innerhalb der Jahre 2008 bis 2014 rund 94 Milliarden an Zinsen gespart hat. Zuletzt forderte der Chef der Sparkasse Baden Württemberg, Peter Schneider, eine Sparprämie von 5 Prozent.

Kommentar: Staat muss nicht für Zinsen garantieren!

Tatsächlich sind die Zinsen für Tagesgeld, Festgeld, Sparbriefe und Co. derzeit niedrig. Aber der Ruf nach einer staatlichen Garantie – wie von vielen Befragten gefordert – erscheint populistisch…und unnötig. Grund: In Deutschland gibt es weiterhin einen regen Wettbewerb zwischen den Finanzinstituten. Vor allem Direktbanken bieten deshalb im Bereich Tagesgeld und Festgeld noch vergleichsweise solide Zinsen.

Die Inflationsrate in die Rechnung mit einbeziehen!

Außerdem gilt: Neben den Zinsen, die bei den besten Tagesgeldanbietern um die 1,10 Prozent p.a. liegen, muss immer die Inflationsrate beachtet werden. Diese liegt im April 2015 bei voraussichtlich plus 0,4 Prozent, wie das Statische Bundesamt mitteilte. Beispiel: Wer als Neukunde momentan ein Tagesgeldkonto bei der Consorsbank eröffnet, bis zu 50.000 Euro anlegt und für 12 Monate eine garantierte Verzinsung von 1,00 Prozent p.a. erhält, hat durch die niedrige Inflationsrate eine reale Verzinsung von plus 0,60 Prozent erzielt. Kurzum: Eine kleine Rendite, trotz niedriger Zinsen. Legt der Sparer sein Geld hingegen bei einer Bank oder Sparkasse an, bei welcher es nur 0,25 Prozent für das Tagesgeld gibt, erhält er real keine Rendite mehr, sondern eine Negativverzinsung von Minus 0,15 Prozent. Deshalb lautet der allgemeine Konsens: Nachrechnen!

Lösung: Geldanlagen mit mehr Rendite + Tagesgeld als flexible Rücklage

Beim Thema Geldanlage ist die richtige Mischung inzwischen wichtiger als je zuvor. Wer sich die Mühe macht, nicht nur nach dem Staat zu rufen, sondern sich intensiv um seine finanziellen Angelegenheiten zu kümmern, der findet schnell alternative Anlagearten, die eine bessere Rendite versprechen. Seriöse wohlgemeint! Attraktiv sind derzeit speziell Wertpapiere. Die Performance der Aktien, welche im DAX gelistet sind, zeigt über die letzten 12 Monate ein Plus von 19,29 Prozent. Im laufenden Jahr liegt der Wert bei plus 16,59 Prozent und innerhalb der letzten sechs Monate sogar bei Plus 25,87 Prozent. Die Anlage in Aktien aus dem DAX hätte sich damit, auch aufgrund der zahlreichen hohen Dividenden 2014, für die Anleger ausgezahlt. Natürlich muss – aufgrund des Risikos – nicht direkt in Aktien investiert werden. Weniger risikoreich geht es z. B. mit Fondssparplänen oder ETFs. Im Übrigen bleibt das Tagesgeldkonto für die Liquidität interessant. Experten empfehlen regelmäßig, dass Sparer bis zu 3-Monatseinkommen auf einem Tagesgeld parken sollen. Damit lassen sich z. B. kurzfristige Zahlungen bewältigen.

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