Deutsche Bank spart sich 200 Filialen und die Postbank

Die Deutsche Bank baut radikal um und will sich von rund 200 Filialen trennen. Zusätzlich trennt sich das Finanzinstitut von seiner Mehrheit an der Postbank. Ziel sind sinkende Kosten und steigende Gewinne bei den Investoren. Auf der Strecke bleiben indes wohl viele Privatkunden. Insgesamt will die Deutsche Bank bis 2020 die operativen Kosten um 3,5 Milliarden Euro pro Jahr senken. Nach den Plänen des derzeit größten deutschen Kreditinstituts soll dies vor allem mittels einer stärkeren Digitalisierung und Automatisierung der Geschäfte gelingen – etwa 60 Prozent der Ersparnisse sind über diesen Weg geplant. Die übrigen 40 Prozent „spart“ sich die Deutsche Bank durch die Schließung von ca. 200 ihrer 700 Filialen bis 2017. Darüber hinaus ist der Rückzug aus unprofitablen Geschäftsbereichen avisiert. All diese Ziele sind einem neuen Strategiepapier der Deutschen Bank zu entnehmen. Zudem sieht die Deutsche Bank vor, sich von der Postbank zu verabschieden.

Ausstieg aus der Postbank bis Ende 2015

Noch 2015 ist der Ausstieg der Postbank vom Börsenparkett geplant. Auf die Kleinaktionäre muss die Deutsche Bank nicht achten, da sie über eine Mehrheitsbeteiligung von 96,8 Prozent an der „gelben“ Bank verfügt. Bis Jahresende werden die übrigen Aktionäre über eine Zwangsabfindung abgefunden. Potentiell sieht das Szenario eine Rückkehr der Postbank an die Börse für 2016 vor – mit der Deutschen Bank als Minderheitsaktionär. Alternativ wäre aber ein kompletter Rückzug oder ein vorzeitiger Verkauf denkbar.

Mehr Gewinn für Investoren

Während sich der Privatkunde zusehends anderweitig bzw. digital behelfen soll, steht das Investmentbanking wieder im Fokus der Deutschen Bank. Zwar sind auch hier Sparmaßnahmen unumgänglich – insbesondere bei margenarmen Geschäftsfeldern –, aber im gleichen Zug soll an anderer Stelle die Finanzierung von Unternehmen forciert werden. Letzteres gilt gleichermaßen für Handelsgeschäfte mit Anleihen sowie Aktien. Unterm Strich sieht die Planung neben einer deutlichen Kostenersparnis eine steigende Gewinnausschüttung für Investoren der Deutschen Bank vor. Mindestens 50 Prozent des Gewinns sollen via Dividende und Aktienrückkäufe an die Anteilseigner zurückfließen. Nach Aussage des Vorstands sieht sich die Deutsche Bank weiterhin als ein universal und global aufgestelltes Unternehmen, allerdings wolle man „nicht mehr alles für jeden sein„.

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