Zahl der Banken in der Eurozone gesunken

In der Fachsprache werden sie kurz als MIFs bezeichnet, als Monetäre Finanzinstitute – und die europäische Schuldenkrise scheint bei den Banken weiter zuzuschlagen. Wie die Europäische Zentralbank mitteilte, ist die Anzahl der Banken zum 1. Januar 2013 um sechs Prozent gesunken. Damit gab es 474 Geldinstitute weniger als noch zum 1. Januar 2012. Insgesamt gibt es in der Euro-Zone nun nur noch 7.059 Banken, der Rückgang bei den MIFs betraf dabei den gesamten Raum der Währungsunion. Innerhalb der Europäischen Union kam es bei den Monetären Finanzinstituten zu einem Rückgang um 511 Institute, insgesamt gibt es nun noch 9.076 Banken innerhalb der EU.

Während in einigen Ländern die Anzahl der Banken drastisch zurückging, in der Slowakei beispielsweise um 30 Prozent und in Luxemburg um 22 Prozent, blieb die Hauptanzahl der Banken mit 42 Prozent in Deutschland und Frankreich nahezu gleich. Und dies, obwohl die Zahl der MIFs in Frankreich um neun Prozent nachgab gegenüber 2012.

Für den normalen Verbraucher mag die Anzahl der MIFs vielleicht eine untergeordnete Rolle spielen, Sparer sollten jedoch aufhorchen. Natürlich gilt in der Europäischen Union nach wie vor die gesetzliche Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro je Kunde für Spareinlagen. Dennoch sollte man jedoch bedenken, wenn mögliche Bankenpleiten anstehen (die Zahl der MIFs verringert sich jedoch auch aus anderen Gründen, beispielsweise dem Zusammenschluss von Geldinstituten!), ob der jeweilige Einlagensicherungsfonds des Landes die Pleiten von Kreditinstituten und Banken überhaupt stemmen kann. Gerade bei kleineren Ländern spielt dies eine wesentliche Rolle, wie zum Beispiel in Lettland.

Dort ansässig bietet die AS Privatbank nach wie vor unschlagbare 3,00 Prozent Zinsen p.a. aufs Tagesgeld, dazu mit einer sonst unüblichen täglichen Gutschrift der Zinsen, was zu einem starken Zinseszinseffekt führt. Der Mindestanlagebetrag für das AS Privatbank Tagesgeld Flow beträgt dabei nur 100 Euro. Auch aufgrund des starken Zinsangebots wird das Tagesgeld der lettischen Bank jedoch durchaus kritisch betrachtet. Die renommierte Stiftung Warentest geht davon aus, dass im Falle einer Pleite der AS Privatbank die gesetzliche Einlagensicherung Lettlands möglicherweise Probleme bekommen könnte, die Sicherung der Einlagen zu stemmen.

Diese hatte schon bei der Pleite der einst mit hohen Sparzinsen werbenden Parex Bank ihre Probleme gehabt, eine weitere Bankenpleite wäre möglicherweise laut der unabhängigen Tester nicht zu stemmen für den gesetzlichen Einlagensicherungsfonds in Lettland. Beim Tagesgeld wie beim Festgeld gilt es deshalb für Sparer, nicht nur auf die Höhe der Zinsen zu achten, sondern auch darauf, wie gut die Einlagensicherung wirklich ist.

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