Konjunkturausblick: Skeptische Stimmung in Europas Unternehmen

Der kräftige Anstieg des DAX hat seit Beginn des Jahres die Hoffnung auf eine weitere konjunkturelle Stabilisierung genährt. Der Optimismus verfliegt allerdings langsam – der deutsche Aktienindex korrigierte sich im Laufe dieser Woche um etwa 2 Prozentpunkte nach unten. Dies deutet auf einen eher negativen bis konstanten Ausblick auf die Wirtschaftsleistung in Deutschland hin. Die Meldungen über die in diesem Jahr eintretende Rezession vom letzten Herbst waren schon vom Tisch. Nun werden sie allerdings durch die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone wieder in die Erinnerung vieler Anleger gerufen.

Der Einkaufsmangerindex für die Eurozone ist im Monat März wieder rückläufig und setzt damit seinen negativen Trend fort. Die Experten des Londoner Marktforschungsinstitutes Markit, die den Index für das Euro-Währungsgebiet berechnen, waren eigentlich davon auszugehen, dass im Laufe des ersten Quartals eine Verbesserung des Indexes zu verbuchen sei. Diese Erwartung ist nun jedoch nicht eingetreten und deutet nicht auf einen sich fortsetzenden konjunkturellen Auftrieb sondern eher auf einen Abschwung hin. Der Rückgang des Indexes, der die Stimmung unter den Firmen Europas messen soll, wird mit sinkenden Auftragseingängen, rückläufigen Produktionszahlen, Jobs und steigenden Einkaufspreisen begründet. Auch Ökonomen gehen angesichts dieser Zahlen nun von einem sich weiter eintrübenden konjunkturellen Umfeld in Europa aus.

Letztlich tragen auch verwirrende Meldungen aus China mit zum Rückgang des deutschen Aktienindexes ein. Denn die Konjunktur in China scheint ebenfalls erstmals merklich zu schwächeln, was sich unmittelbar aufgrund der Exportorientierung auch bei der deutschen Wirtschaft bemerkbar machen wird. Der schwache Konjunkturtrend in China, der insbesondere durch eine zurückgehende Kreditnachfrage und eine sinkende Exportaktivität der chinesischen Volkswirtschaft markiert wird, verheißt damit nichts Gutes für die Eurozone. Auch in China selbst macht man sich bereits Sorgen und mutmaßt darüber, dass die Politik, die hier die geldpolitischen Maßnahmen koordiniert, auf eine Lockerung der Geldpolitik drängen könnte um das Kreditwachstum zu begünstigen. Auch mit einer Absenkung des Leitzinses könnte in China daher zu rechnen sein.

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