Das bargeldlose Bezahlen ist schon seit geraumer Zeit im Trend. Immer mehr Kunden greifen im Einzelhandel nicht mehr in den Beutel mit dem Kleingeld sondern zücken ihre Kredit- oder EC-Karte. Diese Möglichkeit des Bezahlens ist für viele Kunden schnell und bequem. Um ausreichend Bargeld muss man sich nicht mehr kümmern. Mancher Gang zum Geldautomaten können sich die Nutzer ersparen. Verbraucherschützer und Ökonomen warnen hingegen teilweise vor den Methode des bargeldlosen Bezahlens. Nicht nur, dass teils erheblicher Sicherheitsbedenken bestehen, auch die Nutzung von persönlichen Informationen und Daten wird oftmals kritisiert. Denn über die Bezahlung mit EC- oder Kreditkarten werden möglicherweise persönliche Daten erfasst und für Werbezwecke gespeichert. So wundern sich Kunden manchmal, dass Sie Werbesendungen ganz bestimmter Produkte erhalten, die sie einmal mit dem bargeldlosen Verfahren erworben haben. Im Rahmen mit Kundenbindung- und Bonusprogrammen sind in diesem Zusammenhang bereits verstärkt Beschwerden von Kunden vernommen worden.
Nun hat die Deutsche Kreditwirtschaft unter Führung der Sparkassen und der Volksbanken ein neues System für das bargeldlose Bezahlen präsentiert, das noch viel schneller und bequemer funktionieren soll. Besitzer von EC-Karten, die mit der Funktion „Girogo“ ausgestattet sind, können demnächst im Supermarkt oder anderen Einzelhandeln kontaktlos mit einem Funksystem bezahlen. Weder die Eingabe des PINs noch eine Unterschrift ist für diese Form des Bezahlens notwendig.
Alles, was der Kunde tun muss, ist im Vorfeld ein Budget freigeben, über das mit der kontaktlosen Bezahlmethode verfügt werden soll. Das Guthaben kann bis zu 200 Euro betragen, bei jedem Einkauf mit einem Betrag von unter 20 Euro kann dann auf diese Art und Weise bezahlt werden. Ein Großteil der Einkäufe im Einzelhandel wird in diesem Rahmen getätigt. Die Finanzwirtschaft und der Einzelhandel gehen davon aus, dass sich mit der Nutzung der neuen Methode erhebliche Kosten- und Zeitersparnisse ergeben. Diese könnten auch realisiert werden, obwohl man letztlich selbst dafür sorgen muss, dass das Budget für die Bezahlmethode ständig nachgeladen wird. Auch dafür ist wohlmöglich ein Gang zum Geldautomaten erforderlich – oder eine automatische Nachladung kann bei der Bank eingerichtet werden. Getestet werden soll die Funktion zunächst mit 1,3 Millionen Kunden im Raum Braunschweig, Wolfsburg und Hannover.