Schuldenkrise verunsichert Finanzinvestoren

Die europäische Schuldenkrise hält weiterhin an. Die Politik hat verschiedene Lösungsansätze in die Tat umgesetzt. Teils werden diese von Experten als effektiv, teils als ineffektiv bewertet. Ihre Wirkung haben sie bis dato noch nicht in dem Maß entfaltet, wie es sich die Wirtschaftssubjekte erhofft hatten. Dies bestätigt eine aktuelle Studie des Centre for Management Buyout Research, die die Auswirkungen der Schuldenkrise auf das Geschäft von Beteiligungsgesellschaften analysiert. Kernergebnis ist, dass Finanzinvestoren zunehmend mit dem Verkauf von Beteiligungen abwarten und sich dieses zögernde Verhalten besonders in Deutschland durchaus merklich verbreitet.

Die Analysten kommen zu diesem Ergebnis, da das Volumen neuer Beteiligungsgeschäfte seit Anfang dieses Jahres, insbesondere jedoch im zweiten Quartal, merklich gesunken ist. Einen prozentualen Rückgang von 34 Prozent musste die Branche verkraften – und dieser konzentriert sich vor allem in Deutschland. Aber auch in weiteren europäischen Staaten wie etwa Großbritannien, wo der Markt einen relativ hohen Stellenwert hat, sieht die Entwicklung nicht wesentlich anders aus. Die zunehmende Unsicherheit an den Finanzmärkten, schlägt sich demnach voll auf das Verhalten der Investoren durch und führt nicht nur zu Schutzhandlungen sondern auch zum Unterlassen von Transaktionen.

Ob diese Entwicklung weiterhin anhält oder noch rechtzeitig gestoppt werden kann, wird entscheidend von der Wirksamkeit der politischen Maßnahmen abhängen, die als Maßnahme zur Bekämpfung der Krise initiiert worden sind. Das Vertrauen in die europäischen Märkte ist bisher noch nicht ausreichend wieder zurückgekehrt. Auch die Leitzinssenkung der EZB (eine entsprechende Statistik finden Sie hier) hat bisher höchstens eine Symbolkraft entfalten können. Die Zentralbank hat demonstriert, dass sie ein Akteur in Europa ist, der weiterhin handlungsfähig ist und durchaus Impulse in die Märkte geben kann. Eine effektive Wirkung hat dies kurzfristig an den Geldmärkten allerdings noch nicht erzielt. Die langfristigen Wirkungen auf Kapitalmärkte oder Realwirtschaft werden ebenfalls erst mit einer erheblichen Zeitverzögerung von etwa 4 bis 6 Quartalen zu verzeichnen sein.

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