ING führt Negativzins und Gebühr für Girocard ein

ING, Deutschlands größte Direktbank, bittet ihre Kunden im kommenden Jahr stärker zur Kasse. Auf der Homepage der Bank findet sich die Ankündigung der neuen AGBs, die zum 01.03.2022 in Kraft treten sollen. Und diese haben drei negative Veränderungen für die Kunden zur Folge. Erstens wird ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent pro Jahr für Guthaben über 50.000 Euro auf dem Tagesgeld (Extra-Konto) fällig. Zweitens gilt dasselbe für das Girokonto. Und, was für alle Kunden von Interesse sein dürfte, die Bank verlangt 0,99 Euro pro Monat für den Besitz der girocard [Debitkarte].

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • ING ändert ihre AGBs mit Wirkung zum 01.03.2022
  • Drei negative Veränderungen für Kunden
  • Tagesgeld (Extra-Konto): Verwahrentgelt von 0,5 Prozent pro Jahr für Guthaben über 50.000 Euro ein
  • Girokonto: Verwahrentgelt von 0,5 Prozent pro Jahr für Guthaben über 50.000 Euro ein
  • Girocard [Debitkarte]: 0,99 Euro pro Monat für den Besitz

Nachvollziehbarer Schritt

Die Einführung eines Verwahrentgeltes für höhere Spareinlagen ist ein nachvollziehbarer Schritt. Die ING argumentiert, dass sie die hohen Spareinlagen ihrer Kunden sicher anlegen möchte und dass die negativen Einlagenzinsen sowie die negativen Renditen am Kapitalmarkt schon seit einigen Jahren zu hohen Kosten führen. Da diese Maßnahme nur für Guthaben über 50.000 Euro greift, dürften nur wenige Kunden davon betroffen sein. Außerdem bleibt ausreichend Zeit, sich nach einer alternativen Verwahrmöglichkeit umzuschauen.

Keine Begründung für Girocard-Gebühr

Etwas anders sieht die Sache hingegen bei der Gebühr für die Girokarte aus. Diese betrifft nicht nur alle Kartenbesitzer und deren Partner bei Gemeinschaftskonten, sondern gilt auch noch zusätzlich zum Kontoführungsentgelt. Eine Begründung für die Einführung dieser Gebühr, die man als Kunde nicht vermeiden kann, außer man kündigt seine girocard, gibt es von der Bank leider nicht. Da hilft auch der Hinweis wenig, dass die VISA Card weiterhin kostenfrei zur Verfügung steht. Kunden, die diese Gebühr nicht zahlen aber weiterhin eine Girokarte nutzen möchten, müssen sich wohl nach einer Alternative umschauen. Genug Zeit dafür bleibt.

Weiterführender Link

ING – neue AGB