Wirtschaft wuchs 2018 nur um 1,5 Prozent

Die deutsche Wirtschaft wuchs 2018 nur um 1,5 Prozent. Das gab das Statistische Bundesamt am Dienstag bekannt. Damit fiel das Wachstum geringer aus als in den Vorjahren. Die kalenderbereinigten Wachstumsraten des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lagen 2017 bei 2,5 Prozent und 2016 bei 2,2 Prozent.

Private und staatliche Konsumausgaben stiegen

Das BIP profitierte vor allem von einem wachsenden Konsum. Die privaten Konsumausgaben stiegen um 1,0 Prozent, die staatlichen Konsumausgaben um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings waren die Zuwächse insgesamt nicht so hoch wie in den drei Jahren zuvor. [1]

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Quellen:

Auch die Bruttowertschöpfung legte zu. Die konjunkturelle Dynamik im Produzierenden Gewerbe war dabei zum ersten Mal in fünf Jahren nicht so stark wie im Dienstleistungsbereich. Zudem kletterte die Zahl der Erwerbstätigen auf einen Höchststand von 44,8 Millionen.

Was bedeutet das für Sparer?

Die aktuell niedrigen Zinsen sind eine Folge der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese hat bis Ende 2018 monatlich Anleihen in Milliardenhöhe erworben. Der Europäische Leitzins wurde auf 0,0 Prozent gesenkt. Ziel dieser Politik war und ist es, die Wirtschaft anzukurbeln. Eine Inflation von knapp 2,0 Prozent gilt als erstrebenswert.

Dass nun das BIP der größten Volkswirtschaft in der EU nach zwei sehr erfolgreichen Jahren nur noch 1,5 Prozent beträgt, ist kein gutes Zeichen, sollte aber auch nicht überinterpretiert werden. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die EZB ihr gerade erst ausgelaufenes Anleihekaufprogramm wieder ankurbelt. Mit der Wirtschaft sollte es zwar nicht mehr so schnell, aber trotzdem weiter bergauf gehen.

Gegenüber der faz erklärte Alexander Krüger, Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe: „Nach zwei Ausnahmejahren war 2018 das gesunde Normalmaß am Ruder.“[2] Er spricht von „Wachstumsdemut“. Ob ein schwächelndes Wachstum die Erhöhung des Leitzinses nach hinten verschiebt, bleibt abzuwarten. Angekündigt war eine Erhöhung frühestens zum Herbst 2019. Zugleich wurde in Aussicht gestellt, keine zu langen Zeitraum zwischen dem Ende des Anleihekaufprogramms und der Erhöhung des Leitzinses verstreichen lassen zu wollen.

Weiterführende Links

[1]Statistisches Bundesamt – Pressemitteilung Nr. 018 vom 15.01.2019

[2]faz – Deutschlands Wachstum schwächt sich ab