Privater Bankenverband gründet eigene Bad Bank

Der Bundesverband deutscher Banken hat eine eigene Bank gegründet, die EIS-Einlagensicherungsbank GmbH. Sollten Mitgliedsbanken in Schieflage geraten, will der Verband zukünftig schneller eingreifen können. Die mit 25 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattete „Bad Bank“ soll somit den milliardenschweren Einlagensicherungsfonds unterstützen. „Die EIS-Einlagensicherungsbank kann bereits im Vorfeld von möglichen Bankenschieflagen im Auftrag des Einlagensicherungsfonds tätig werden“, erläutert Dirk Cupei, Bereichsleiter Finanzmarktstabilität des Bankenverbands im Handelsblatt vom 10. März 2016. Cupei betont weiter, dass die Bank nicht jedes in Schieflage geratene Institut stabilisieren kann und wird. „In manchen Fällen kann eine Intervention im Vorfeld wirtschaftlich sinnvoller sein als eine Insolvenz. In anderen Fällen ist aus Gründen der Finanzmarktstabilität geboten, Banken geordnet abzuwickeln“. Die EIS kann Garantien für insolvenzbedrohte Banken übernehmen oder auch riskante Kredite auslagern. Die neue Bank betreibt kein eigenes Geschäft, somit steht sie nicht im Wettbewerb mit anderen Kreditinstituten am Markt. Der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken sichert Guthaben von Kunden bei Privatbanken über die gesetzlich geschützten 100.000 Euro hinaus bis zur Höhe von 20 Prozent des maßgeblich haftenden Eigenkapitals. Seit 1998 hat der Entschädigungsfonds des Bundesverbandes privater Banken e. V. neun Entschädigungsfälle abgewickelt. Das größte Volumen wurde dabei an die Anleger der Tochtergesellschaft von Lehmann Brothers gezahlt. Der jüngste Fall ist die Frankfurter Maple Bank im Februar 2016. Mehr zum Thema hat unsere Redaktion im Ratgeber Einlagensicherung zusammengestellt.

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