Der Libor-Skandal klingelt noch in aller Anleger Ohren, und noch sind die Ermittlungen nicht einmal abgeschlossen. Auch die Deutsche Bank ist noch im Fokus der Ermittler – und schon tut sich der möglicherweise nächste große Bankenskandal auf: wurde der Goldpreis manipuliert?
Im Skandal um die Festlegung des Libor, der London Interbank Offered Rate, soll bei der Festlegung durch die dafür zuständigen Banken manipuliert worden sein. Die Rate soll niedriger gewesen sei, als es tatsächlich der Fall gewesen wäre für die Zinssätze, die maßgeblich dafür zuständig sind, zu welchem Zinssatz sich Banken untereinander jeweils Geld leihen. Durch die Libor-Manipulation wurden die Sätze nach unten gedrückt – und dadurch entsprechende Gewinne gemacht.
Im Zuge der Ermittlungen wurden gleich drei große Banken, die UBS (Schweiz) sowie die Royal Bank of Scotland und Barclays (beide Großbritannien) zu hohen Geldstrafen verurteilt. Das Verfahren gehen mehrere US-Banken sowie gegen die Deutsche Bank ist noch im Gange. Nun droht der nächste Skandal, in einem für Anleger wichtigen Bereich, dem Gold.
In den vergangenen Jahren gab es ein reges Auf und Ab des Goldpreises. Nach einer rasanten Rekord-Jagd fiel der Goldpreis jedoch und umkämpft nun immer wieder aufs Neue die Marke von 1.600 Dollar. Für das Gold-Fixing, das zwei Mal am Tag festgelegt wird, sind Barclays, die kanadische Bank of Nova Scotia, die Société Générale (die übrigens die Muttergesellschaft der ach so deutschen GEFA Bank ist!), die HSBC und, man mag es kaum glauben, die Deutsche Bank zuständig. Auch die Silberpreise werden per Fixing festgelegt, ebenfalls durch die HSBC, die Bank of Nova Scotia und durch die Deutsche Bank.
Damit stehen einmal mehr die Deutsche Bank und auch die Société Générale im Zentrum eines möglichen Skandals. Eine formelle Untersuchung soll es laut „Wall Street Journal“ noch nicht geben, doch die CFTC, die Commodity Futures Trading Commission mit Sitz in den USA prüft nun, ob es Möglichkeiten einer Manipulation gibt. Deshalb soll die Preisfindung mit ihren Aspekten genauer betrachtet werden. Dabei wird ein wichtiger Punkt sein, ob die Transparenz wirklich ausreichend und damit gewährleistet ist.