Zypern muss Goldreserven verkaufen: Eurokrise rammt Goldpreis in den Boden

Seit dem Ausbruch der Schuldenkrise in Europa hat es der Euro schwer. Die Gemeinschaftswährung kommt immer wieder mal ein wenig in Fahrt, und wird dann meist recht schnell wieder jäh gebremst. Nun nimmt die Eurokrise eine neue Dimension an und belastet neben dem Euro selbst auch noch den Goldpreis. Zypern muss aller Voraussicht nach aufgrund der hohen Verschuldung seine Goldreserven verkaufen, das Land wird damit finanziell ausgeblutet und zugleich rammen die „Helfer“ damit den Goldpreis in den Boden.

Zum Ende der vergangenen Woche verlor der Goldpreis um mehr als fünf Prozent und ging damit mit einem deutlichen Minus aus dem Handel am Freitag. Nur noch 1.478,80 Dollar mussten für die Feinunze Gold gezahlt werden, ein Preisabsturz von 5,29 Prozent und damit ein Minus von 82,65 Dollar. In unserer Goldpreis-Statistik kann man den Absturz mittlerweile sehr deutlich erkennen.
Und auch zum Beginn der neuen Woche sieht die Lage beim Goldpreis nicht wirklich vielversprechend aus. Derzeit ist ein Minus von fast drei Prozent zu finden mit knapp über 1.430 Dollar, das bisherige Tagestief lag jedoch auch hier schon darunter mit 1.425,64 Dollar für die Feinunze. Der Preis für Gold scheint damit noch einiges an Luft nach unten zu haben.

Sollte Zypern seine Goldreserven wirklich verkaufen müssen, könnte dies möglicherweise zu einem weiteren Absturz beim Gold führen. Jetzt in Panik zu verkaufen, um sich zumindest einen halbwegs guten Preis zu sichern, dürfte für viele Anleger jedoch auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sein. Anlagen in Edelmetalle sind anders als beispielsweise Anlagen in Währungen immer langfristig ausgerichtet, oder sollten es zumindest sein, um starke Kursschwankungen aussitzen zu können und nicht in der Stunde des Minus, sondern in der Stunde der großen Rendite zu verkaufen. Das zeigt auch unser Ratgeber zum Thema Goldsparplan deutlich auf.

Rohstoffanlagen sind hier ähnlich geartet wie Aktienanlagen. Auch wenn das Risiko bei solchen Anlagearten immer mitspielt, sollte je nach Kurz- oder Langfristigkeit einer Geldanlage die entsprechende Anlageform gewählt werden. Weder Gold noch Aktien eignen sich meist für kurzfristige Geldanlagen, hier sollte auf andere Formen der Anlage zurückgegriffen werden. Wer einen Teil seiner Ersparnisse jedoch langfristig absichern möchte, ohne ständig auf die Preisschwankungen zu achten, der hat beim Gold nach wie vor gute Karten. Denn: Gold ist nach wie vor eine „Reservewährung“ und könnte, wenn es entsprechende Änderungen gäbe, vielleicht eines Tages wieder als offizielles Zahlungsmittel gelten. Inoffiziell kann es in Krisenzeiten auch ohne rechtliche Vorgabe so genutzt werden, da Gold trotz des derzeitigen Preisverfalls nur wenig von seinem alten Glanz verloren hat.

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