Eine steigende Inflationsrate bedeutet für Sparer auch immer zugleich niedrigere Realzinsen, die sie für ihre Ersparnisse erhalten. Je nach Anlageart kann dies dann mitunter deutlich in eine negative Verzinsung rutschen, was vom Sparer selbst nicht gewollt ist, aber manchmal auch nicht bedacht wird. Während Sparbücher aufgrund ihrer meist sehr niedrigen Zinsen langsam aber sich in der Bedeutungslosigkeit versinken werden, sieht es mit Tagesgeld anders aus. Das schnell verfügbare Sparen mit den guten Zinsen ist deutlich attraktiver als das monatlich auf 2.000 Euro begrenzte Sparbuch.
Auch beim Tagesgeld ist die Höhe der Zinsen von Bank zu Bank sehr unterschiedlich. Während die Filialbanken meist eher niedrige Zinsen für das Tagesgeld bieten, sieht es bei den Direktbanken, die nur reine Onlinekonten bieten, anders aus. Hier gibt es ein breit gefächertes Zinsangebot, und ein Tagesgeldvergleich lohnt sich durchaus, um die bestmöglichen Angebote im Bereich der Tagesgeldzinsen zu erhalten.
Nicht immer ist es inzwischen möglich, einen vollständigen Inflationsausgleich zu schaffen. Dies liegt zum einen an der hohen Inflationsrate (im Dezember 2012: 2,1 Prozent), zum anderen an der Zusammenstellung des Warenkorbs, aus welcher der Verbraucherpreisindex (= die Inflationsrate) berechnet wird. Während ein Teil der Preise, der in diesem Warenkorb ist, sinkt, wie zum Beispiel Elektrogeräte, die jedoch meist nur alle paar Jahre gekauft werden, steigen die Preise für Strom, Kraftstoffe und Heizöl weiter rasant an und auch die Preise für Lebensmittel und Kleidung wie auch Schuhe sind in den vergangenen Monaten gestiegen.
Ein tatsächlicher und umfassender Ausgleich der hohen Preise der im Alltag hauptsächlich benötigten Gegenstände ist deshalb über das normale, risikoarme Sparen nicht mehr möglich. Hier sind andere, deutlich renditestärkere aber damit zugleich auch deutlich risikoreichere Anlagearten gefragt. Dennoch ist es mit einem gut verzinsten Tagesgeldkonto möglich, wenigstens einen Teil der Preiserhöhungen aufzufangen. Damit bleibt das Geld erhalten und der Wert sinkt nicht so massiv, wie es beispielsweise bei einem deutlich niedrigeren Sparbuch der Fall wäre.
Was dabei wichtig ist: das Vergleichen der verschiedenen Angebote der Banken im Bereich Tagesgeld und sich selbst auf dem Laufenden zu halten, was sich im Tagesgeld-Ranking aktuell so tut. Damit können vor allem Neukunden-Angebote mit meist deutlich höherem Zinssatz zeitnah genutzt werden und mitunter gibt es das eine oder andere Tagesgeldkonto zudem mit einem Startguthaben für Neukunden – ein Bonus, der unter dem Strich dann zugleich die Tagesgeldzinsen erhöht.
Alles auf eine Karte beim Sparen sollte man jedoch möglichst nicht. Selbst wenn nur kleinere Beträge angespart werden können, ist das Aufteilen auf verschiedene Banken durchaus sinnvoll. Und: es gibt sie zwar, die Kombination Girokonto und Tagesgeld, doch eine Verknüpfung beider Konten ist im Falle einer Kontopfändung alles andere als das Gelbe vom Ei. Deshalb ist es durchaus empfehlenswert, das Tagesgeldkonto vom Girokonto zu trennen und beide Konten bei verschiedenen Banken zu führen.