Sparen in 2024: Wofür und wie sparen die Bundesbürger?

Laut einer aktuellen Sommerumfrage von Kantar, ist die private Altersvorsorge immer noch das wichtigste Sparmotiv der Deutschen, dicht gefolgt von Wohneigentum und Konsum. Zusätzlich zeigt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov, dass der Trend zum „Sparen fürs Alter“ zunimmt, jedoch immer weniger Bürger etwas für den eigenen Ruhestand zur Seite legen können. Wir geben einen kurzen Einblick.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wohneigentum steigt in der Beliebtheit der Sparmotive und nimmt weiterhin Platz drei der Top-Sparmotive ein.
  • Sparen für spätere größere Anschaffungen (Konsum), belegt unverändert mit 45 Prozent Platz zwei.
  • 58 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen die private Altersvorsorge als das wichtigste Sparmotiv.
  • Tagesgelder bleiben weiterhin die beliebteste Art der Geldanlage in Deutschland.

Die Sparmotive der Deutschen bleiben unverändert

Die Sommerumfrage 2024 von Kantar ergab, dass im Vergleich zur gleichen Frühjahrsstudie, die Sparmotive im Ranking zwar gleichbleibend sind, sich aber nun prozentual anders verteilen. So gaben, mit einer Steigerung von einem Prozentpunkt, diesmal 43 Prozent der befragten Bundesbürger an, für ein privates Wohneigentum zu sparen und sich damit den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Trotz der hohen Immobilienpreise erholen sich die Bauzinsen gerade von ihrem Hoch. Ohne „Vorsparen“ und dem damit entstehenden Eigenkapital, bleibt für die meisten sogenannten „Normalverdiener“ dieser Traum weiterhin unerreichbar. Somit belegte dieses Sparmotiv weiterhin Platz drei.

Sparen für spätere größere Anschaffungen (Konsum), belegt unverändert mit 45 Prozent Platz zwei der Sparmotive der Deutschen. Die größte Veränderung war bei dem Motiv Kapitalanlagen zu verzeichnen. Diese sind unter anderem verteilt auf Investmentfonds, Aktien, festverzinslichen Wertpapieren und Kapitallebensversicherungen. Nur noch 32 Prozent der 2.000 Befragten gaben an, Kapitalanlagen als wichtigstes Sparmotiv zu erachten. Damit landete dieses Sparmotiv in der Umfrage wiederkehrend auf dem vierten Platz, nahm aber um acht Prozentpunkte zur letzteren Umfrage ab. Immerhin blieb dieser Wert weiterhin höher als die Werte der vergangen Jahre.

Private Altersvorsorge als wichtigstes Sparmotiv

58 Prozent der Teilnehmer sahen die private Altersvorsorge als das wichtigstes Sparmotiv. Sparen für den Ruhestand belegte somit weiterhin Platz eins und ist das absolute Top-Sparmotiv der Bundesbürger. Dies bestätigte auch eine Onlineumfrage des Meinungsforschungsinstitut Yougov im Auftrag der Versicherungsgesellschaft AXA. Dort wurde festgestellt, dass von 2.053 Befragten, 62 Prozent jeden Monat für die private Altersvorsoge sparen. Im vergangenen Jahr waren es nur 56 Prozent. Nur noch knapp jeder fünfte Bürger in Deutschland verlässt sich ausschließlich auf die gesetzliche Rente, womit der Trend zum „Sparen fürs Alter“ steigt. Zusätzlich etwas für den eigenen Ruhestand zu sparen, sei laut Bundessozialministerium gerade für jüngere Menschen enorm wichtig. Da die Menschen künftig länger leben, steige der Anteil der älteren Menschen in der Bevölkerung. Es sei also nicht abgesichert, dass die gesetzliche Rentenversicherung weiterhin das leisten könnte, was sie heute tut. Leider können aufgrund der Preissteigerungen tendenziell immer weniger für die private Altersvorsorge sparen. 37 Prozent der Befragten legen nun nichts mehr für ihren Ruhestand zur Seite. Im Vorjahr waren es nur 32 Prozent.

Wie verteilen sich die Spareinlagen der Deutschen?

Sparer und Sparerinnen haben hier zu Lande klare Geldanlagefavoriten wie Tages- oder Festgelder. Jedoch gaben knapp ein Drittel der 2.140 Befragten einer weiteren YouGov-Studie an, auf Zinsen ihrer Spareinlagen zum Großteil zu verzichten, da ihr Geld meist auf dem eigenen Girokonto (oft ohne großartige Verzinsung) verweilt oder in Bar „unter dem Kopfkissen“ gehortet wird.

Die in Deutschland beliebteste Art sein Geld verzinst zu besparen sind Tagesgeldkonten. Da viele Anleger beim Sparen gern flexibel bleiben und sich dabei immer den „besten“ Zinssatz sichern wollen, nutzen sie gern das sogenannte „Tagesgeldhopping“. Meist bieten die Banken und Vermittler sehr gut verzinste Neukunden-Tagesgelder an, welche aber nur für eine eher kurze Laufzeit gelten und dann zu einer niedrigeren Verzinsung im Bestandskundenkonto weiterlaufen. Demensprechend wechseln die Tagesgeldinvestoren nach Ablauf der Neukundenverzinsung zu einem anderen Institut, um dort wieder als Neukunde registriert zu werden und damit eine rentablere Verzinsung ihrer Einlage zu ergattern. Gut verzinste Tagesgelder, mit deutscher Einlagensicherung, bieten derzeit beispielsweise die ING-DiBa AG oder die comdirect-Bank an. Obwohl der Zinsgipfel längst überschritten ist, sind dort immer noch 3,30 Prozent bzw. 2,75 Prozent Neukundenzinsangebote zu finden.

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Quellen:

Auch sehr beliebt unter den Bürgern sind Festgelder mit Laufzeiten von ein bis fünf Jahren. Diese bieten den Vorteil der festen Verzinsung über die gesamte Laufzeit. Der Nachteil ist, dass sie eine Bindung an die Laufzeit haben und dadurch nicht jederzeit kündbar sind. Die Verzinsung ist dementsprechend höher als bei Tagesgeldern für Bestandskunden.

Tipp der Redaktion: Um eine möglichst hohe Verzinsung auf seine Einlage zu erreichen, bietet sich die Möglichkeit der Kombination bzw. Verteilung seiner Einlagegelder auf Tagesgeld- und Festgeldkonten. Wie solch eine Kombi am einfachsten und rentabelsten funktioniert, erfahren Sie hier.

Weiterführende Links und Quellen:

Inflation: Gutes Drittel sorgt weniger für Ruhestand vor

Sommerumfrage 2024 der privaten Bausparkassen

Geld anlegen: Viele Menschen können sich Sparen nicht leisten

Tagesgeldrechner: