Die US-Notenbank (Fed) hat am Mittwoch, den 04. Mai 2022, bekanntgegeben, dass sie den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent anhebt. Mit dieser zweiten Erhöhung innerhalb weniger Wochen versucht die Fed, die Rekordinflation von 8,5 Prozent im März in den USA in den Griff zu bekommen. Gelingt dies nicht, könnten weitere Zinsschritte folgen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- US-Notenbank (Fed) hebt Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent an
- Rekordinflation von 8,5 Prozent im März soll wieder sinken
- weitere Zinsschritte könnten folgen
Zinserhöhung gegen Inflation
Lange ist es noch nicht her, dass die Fed ihre erste Zinserhöhung seit Jahren vollzogen hat. Am 16. März erhöhte sie den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Wirklich gemerkt hat man davon in den USA allerdings nichts. Die Inflation stieg im März auch unter dem Einfluss des Ukraine-Krieges auf 8,5 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren. Dass die Fed mehr tun muss, hat sie erkannt. Sie reagierte am 4. Mai mit dem größten Zinsschritt seit 22 Jahren und erhöhte Leitzins um 0,5 Prozentpunkte. Fed-Chef Jerome Powell sagte dazu bei der Pressekonferenz: „Die Inflation ist viel zu hoch. Wir verstehen die Not, die sie verursacht und wir werden zügig handeln, um sie sie wieder zu senken.“[1]
Leitzins zum Jahresende bei 2,5 Prozent?
In diesem Zusammenhang erklärte Powell auch, dass zukünftige Zinsschritte um 0,5 Prozentpunkte anstehen könnten. Analysten gehen deshalb davon aus, dass der Leitzins am Jahresende bei 2 Prozent oder sogar darüber liegt. Einen Ausblick, mit welchen Zinsschritten und damit Leitzinsen gerechnet werden kann, gibt das FedWatch Tool der CME Group Inc.. Diesen Daten zufolge könnte der Leitzins am Jahresende 2022 sogar bei 2,5 Prozentpunkten liegen und bis zur Jahresmitte 2023 auf 3,25 Prozentpunkte steigen.
Bilanzsumme soll abgebaut werden
Zusätzlich zur Leitzinserhöhung plant die Fed ab Juni den Abbau ihrer durch die Corona-Pandemie aufgeblähten Bilanzsumme, indem auslaufende Anlagen im Wert von monatlich 47,5 Milliarden US-Dollar nicht erneuert werden. Die monatliche Summe soll dann bis September auf 95 Milliarden erhöht werden. Durch diese Maßnahme wird den Märkten Liquidität entzogen und das soll auch dabei helfen, die Inflation zu senken.
Weiterführende Links
www.manager-magazin.de – Artikel
CME Group Inc. – FedWatch Tool