Den Minizinsen zum Trotz: Die Deutschen sparen wieder mehr

Niedrige Sparzinsen haben in den vergangenen Monaten viele Verbraucher vergrault, die Konsumausgaben angetrieben und die Sparneigung in ein Rekordtief getrieben. Doch diese Zeiten sind vorerst vorbei. Wie die Konsumklimastudie der Marktforscher von GfK für März 2014 zeigt,  lässt die Sparneigung in Deutschland das Tief hinter sich und hat in diesem Monat spürbar zugelegt. Den Minizinsen zum Trotz sparen die Bundesbürger damit wieder mehr. Warum dies so ist, kann derzeit nur spekuliert werden. Liegt es an der höheren Entwicklung der Einkommen, die neben einem weiter wachsenden Trend zum Konsum zugleich das Sparen wieder reizvoller macht? Oder haben die Verbraucher erkannt, dass die Zinsen für Spareinlagen in den kommenden Monaten kaum steigen werden, aber es vielleicht doch sinnvoll wäre, zumindest ein wenig Geld als Notgroschen auf die hohe Kante zu legen?

Zwischen niedrigen Zinsen und Minizinsen unterscheiden

Immer wieder berichten Medien gerne von den Minizinsen, die es für das Sparen auf Tagesgeldkonten und Co. gibt. Doch dies ist, wie so oft, nur die halbe Wahrheit. Und ja, es gibt sie, die zahlreichen Sparkonten, für die es Zinsen gibt, die so niedrig sind, dass man einfach davonlaufen könnte. Und es wohl auch sollte, denn Minizinsen zehren die Ersparnisse auf, da sie durch ihren hohen Abstand zur Inflationsrate zu einer negativen Realverzinsung führen, die es mitunter in sich hat. Anders sieht dies indes bei Banken aus, die zwar dem gegenwärtigen Niedrigzinsniveau folgen mit den für ihre Tagesgeldkonten und Festgelder angebotenen Zinsen. Und dennoch sieht die Sache bei diesen Banken doch etwas anders aus: statt Minizinsen bieten sie niedrige Zinsen. Und mitunter gibt es da bei der einen oder anderen Bank tatsächlich noch eine kleine Rendite über der Inflationsrate – die dann zu einer positiven realen Verzinsung und damit zu einem tatsächlichen Zinsertrag führt.

Nur Vergleichen bringt Rendite!

Ein Rundumschlag, wie er hier gerne betrieben wird, ist deshalb nicht wirklich gerechtfertigt. Schließlich obliegt es jedem Sparer und jeder Sparerin selbst, sich auf die Suche nach den aktuell am höchsten verzinsten Tagesgeldern und Festgeldkonten zu machen. Möglich ist dies am einfachsten mit Vergleichsrechnern, die neben der Höhe der derzeit angebotenen Zinsen zugleich auch weitere Konditionen der jeweiligen Sparkonten zeigen wie den Zeitraum der Zinsgutschrift und die Höhe der maximalen Einlagensumme. Zum Festgeldrechner Beim Festgeld kommt hier zudem meist die Angabe der Mindesteinlagensumme hinzu. Dies kann man auch anhand eines aktuellen Festgeldvergleichs schnell feststellen.

Ein Ende der niedrigen Zinsen ist nicht in Sicht

Auch wenn es sich viele Sparer wünschen, und wir auch, so ist ein Ende der Niedrigzinsphase derzeit nicht in Sicht. Da die zukünftige Zinspolitik der Europäischen Zentralbank derzeit mehr als im Nebel und damit nicht erkennbar ist, müssen wir alle abwarten, wie sich die Sparzinsen weiter entwickeln werden. Zum Ratgeber „Zinshopping“ Am 3. April dieses Jahres tritt der Rat der EZB wieder zusammen, und dort könnte es passieren, dass der Leitzins auf ein neues historisches Tief gesenkt wird. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:
  • in allen Staaten der Euro-Zone liegt die Inflationsrate unter der für die Stabilität wichtigen Marke von 2,0 Prozent.
  • In einigen Staaten ist es mittlerweile gar zur Deflation gekommen und die Preise sind im Verfall.
  • Sollte diese Lage weiter voranschreiten und nicht nur von kurzer Dauer sein, ist früher oder später eine weitere Leitzinssenkung zu erwarten.
Damit wäre das Ende der niedrigen Zinsen weiter vertagt, und die Zinsen würden bei der einen oder anderen Bank sicher weiter fallen. Ob es jedoch flächendeckend zu Zinssenkungen kommen würde, kann derzeit auch schwer prognostiziert werden – ein möglicherweise weiter kommende Zinsentwicklung nach unten bleibt damit abzuwarten.  

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