Was wird aus den Sparzinsen und kommt die nächste Leitzinssenkung?

Ein Leitzins von 0,75 Prozent, dabei hat es die Europäische Zentralbank bei ihrer letzten Ratssitzung belassen, zum Erstaunen zahlreicher Experten. Viele hatten eine Leitzinssenkung erwartet, der niedrige Hauptrefinanzierungssatz blieb dann jedoch auf seinem historischen Tief. Für Sparer bleibt jedoch auch weiterhin die offene Frage: was wird aus den Sparzinsen? Die Unsicherheit ist groß in ganz Europa. Ein niedriger Leitzins bringt zwar niedrige Kreditzinsen mit sich, was viele Verbraucher natürlich freut. Auf der anderen Seite ist der Zinssatz, der von der EZB festgelegt wird, zugleich auch der Orientierungspunkt für die Sparzinsen, und diese sind durch den niedrigen Leitzins entsprechend immer niedriger angesiedelt.

Für Sparer bedeutet dies Einbußen bei den Zinsen, die sie für ihr Tagesgeldkonto, ihr Festgeld und ihr Sparbuch erhalten (siehe unsere Rechner hier und hier). Je nach Anbieter sind die Sparzinsen jedoch unterschiedlich hoch, vor allem Direktbanken haben die Nase teilweise ganz weit vorn, wenn es um die Verzinsung von Spareinlagen geht.

Wichtiger denn je ist es damit, die Banken und deren Konditionen zu vergleichen, bevor eine Anlage erfolgt. Jeder Prozentpunkt, den es weniger an Zinsen gibt, bedeutet weniger Geld auf dem Konto, zugleich sinkt dabei auch der Zinseszins, der den Zinsertrag für das Ersparte bei guten Zinsen noch deutlich steigern kann. Ein gut verzinstes Sparkonto ist damit wichtig, um eine tatsächliche Rendite zu erzielen, und nicht draufzahlen zu müssen beim Sparen auf einem Festgeldkonto oder als Tagesgeld.

Denn: die nächste Zinssenkung des Leitzinses könnte bereits vor der Tür stehen. Jeden Monat tritt der Rat der Europäischen Zentralbank erneut zusammen. Und die Krise ist ernst, die Euro-Zone steht im Fokus, der Kampf gegen die Rezession in der Währungsunion wird wohl auch weiterhin über einen niedrigen Leitzins ausgetragen werden. Das bedeutet für Sparer nicht gerade Verheißungsvolles: entweder bleit der Leitzins auf Monate hinweg so tief, und die Sparzinsen werden früher oder später stagnieren. Oder der Leitzins sinkt in einer der nächsten Ratssitzungen der Europäischen Zentralbank auf nur noch 0,50 Prozent – dann ist der nächsten Zinssenkungswelle bei den Sparzinsen Tür und Tor geöffnet und die Zinsen für Festgelder, Tagesgelder, Sparbücher etc. werden noch tiefer sinken. Rechtzeitig sein Geld mit einem garantierten Zinssatz anzulegen, ist deshalb empfehlenswert, um nicht irgendwann in den nächsten Monaten mit noch niedrigeren Sparzinsen leben zu müssen.

Neben dem niedrigen Leitzins gibt es zudem eine andere wichtige Zahl, die Sparern derzeit das Leben madig macht. Niedrige Sparzinsen und eine steigende Inflationsrate schmälern die Rendite immer mehr. Eine Anlage unter zwei Prozent Zinsen lohnt sich derzeit überhaupt nicht mehr, da die Inflationsrate im August wieder deutlich anstiegen ist (von 1,7 Prozent im Juli auf 2,0 Prozent im August 2012). Sparen unter dieser Zinsmarke bringt einen Verlust mit sich, Sparen mit einem gleichwertigen Zins bringt eine zu Null-Rendite mit sich, aber auch nur dann, wenn ein Freistellungsauftrag für das Sparkonto besteht. Ansonsten wird auch noch Abgeltungsteuer fällig für die sowieso schon niedrigen Sparzinsen.

Nur Sparen über 2,00 Prozent p.a. plus eines Freistellungsauftrags für die Zinsen bringt derzeit noch einen tatsächlichen Zinsertrag, eine Realverzinsung. Wir empfehlen deshalb, vor dem Sparen einen Tagesgeld-Zinsvergleich anzustellen, um nicht zu niedrige Zinsen hinnehmen zu müssen, sondern den bestmöglichen Zinsertrag zu erhalten, den es derzeit gibt. Zwei Angebote, die nicht nur mehr als 2,00 % p.a. bieten, sondern sogar noch mit einem Garantiezins daherkommen, sind die GEFA Bank (2,25 % p.a. mit 6 Monaten Zinsgarantie) und die 1822direkt.

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