Wann steigen die Zinsen für Geldanlagen wieder?

Seit dem finalen Ausbruch der Finanzkrise im September 2008 sind die Zinsen für Tagesgelder und Festgeldanlagen rapide gesunken. Zwar gab es immer wieder auch Angebote mit guten Zinsen, diese konnten sich jedoch meist nicht lange halten. Inzwischen ist gerade beim Tagesgeld die Spannbreite so hoch, dass manche Banken nur noch Zinsen von weit unter ein Prozent berechnen, andere hingegen doch zumindest ein wenig über den zwei Prozent Zinsen aufs Tagesgeld pro Jahr bieten. www.bankofscotland.deViele Anleger bewegt jedoch seit nun fast zwei Jahren die Frage, wann die Zinsen für sichere Geldanlagen wieder steigen – und wovon ein möglicher Anstieg abhängen könnte. Der Dreh- und Angelpunkt dabei ist der Leitzinssatz. Der Leitzins wird von der jeweiligen Notenbank festgelegt. Für die USA ist dies die Federal Reserve, die den Leitzins derzeit immer noch auf nahezu null Prozent hält. Für die Euro Zone ist die die EZB, die Europäische Zentralbank, die den Leitzins bei immer noch nur einem Prozent belässt. Die Zinsen für Geldanlagen, zumindest für jene, bei denen ein fester Zinssatz über einen bestimmten Zeitraum garantiert ist, wie beim Tagesgeld und beim Festgeld, werden erst wieder steigen, wenn der Leitzins erhöht wird. Wann dieser jedoch wieder erhöht wird, kann bis dato niemand sagen. Experten gehen davon aus, dass der Leitzins für die Euro Zone spätestens im Herbst dieses Jahres wieder erhöht wird. Zudem wird angemahnt, dass es längst an der Zeit ist, die Zinsen wieder zu erhöhen, damit Anleger endlich wieder entsprechend hohe Zinsen erhalten, um die anziehende Preissteigerungsrate (aktuell bei 1,2 Prozent im August) aufgefangen werden kann. Denn nur wenn die Zinsen für angelegte Gelder über der Inflationsrate liegen, bringen die Ersparnisse auch wirklich Gewinne. Werden die Preissteigerungen nur ausgeglichen, erhält der Sparer keine wirklichen Zinsen für seine Ersparnisse. Liegen die Zinsen gar unter der Inflationsrate, zahlen die Sparer darauf, und müssen letztlich – indirekt – sogar dafür zahlen, dass sie ihre Gelder zur Bank bringen und sie als Festgeld oder Tagesgeld angelegt haben. Herkömmliche Sparbücher sind hier sowieso außen vor. Diese werden bereits seit Jahren meist nur noch mit 0,5 Prozent Zinsen pro Jahr vergütet. Ein Witz angesichts von Preissteigerungsraten von drei und mehr Prozent, die durchaus wieder möglich sind aufgrund steigender Energiepreise und steigender Preise für Lebensmittel.

Tagesgeldzinsen berechnen

Gute Tagesgeldanlagen sollten deshalb mit ihrer Verzinsung mindestens die Inflationsrate plus die Abgeltungssteuer auffangen. Zu empfehlen sind deshalb derzeit die Tagesgeldanlagen bei der Bank of Scotland bei einer Anlagesumme bis zu 50.000 Euro und das Tagesgeld der comdirect Bank bei Anlagen bis zu 5.000 Euro. Bei der Bank of Scotland erhält der Sparer im Moment 2,2 Prozent Zinsen für sein angelegtes Tagesgeld – bei der comdirect gibt es 2,1 Prozent Zinsen bis zur Anlagesumme von 5.000 Euro. Und noch einen  Vorteil gibt es aktuell beim Tagesgeld der Bank of Scotland: Für Neukunden gibt es bei Eröffnung eines Tagesgeldkontos bis zum 30. September dieses Jahres ein Startguthaben von 30 Euro. Und das ganz ohne Mindesteinlage und ohne wochenlanges Warten, bis das Tagesgeldkonto dann freigeschaltet ist.

Festgeldzinsen berechnen

Festgeldanlagen hingegen lohnen sich im Moment kaum. Für kurzfristige Anlagen sind die Zinsen in den meisten Fällen niedriger als beim Tagesgeld. Und für langfristige Festgeldanlagen sind die Zinsen meist auf keinem guten Niveau, dass sich eine Anlage wirklich lohnen würde über Jahre hinweg. Hier gilt vor allem eines: Abwarten, bis die Zinsen für Festgelder wieder steigen, und in der Zwischenzeit andere Anlagemöglichkeiten bevorzugen. Wie zum Beispiel das Tagesgeld.

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