Die Sparquote Deutschlands liegt in einem internationalen Vergleich unangefochten auf einem der ersten Plätze. Dies repräsentiert die Risikoaversion der deutschen Bundesbürger, die viel sparen, um beispielsweise durch Notsituationen hervorgerufene unvorhergesehene Zahlungsabflüsse ausgleichen zu können. Die hohe Sparquote, deren Entwicklung Sie unserer Statistik entnehmen können, hat nicht nur Vorteile für die Bundesbürger, sondern natürlich auch für die deutsche Wirtschaft und die gesamte Volkswirtschaft. Denn aus der Wachstumstheorie ist bekannt: Ökonomien mit hoher Sparquote verfügen tendenziell über ein höheres Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Dies liegt daran, dass durch die höhere Sparquote auch die Kapitalakkumulation hoch ausfällt. So stehen dem Bankensystem erhöhte Liquiditätsmengen für die Kreditvergabe an Unternehmen zur Verfügung, die sehr wichtig für das Wirtschaftswachstum ist. Schließlich ist die Investitionsnachfrage eine direkt in die Berechnung des Bruttoinlandsprodukts einfließende Größe.
Was kann also verkehrt sein, wenn die Deutschen viel sparen? Die obige Darstellung schildert die positiven Effekte des Sparens. Dabei ist es zunächst zu vernachlässigen, mit welchem gewählten Anlageprodukt bei einer Bank gespart wird. Sparen ist trotzdem positiv für die Volkswirtschaft, vernachlässigt man die Einflüsse von Zinsmargen auf die Kreditvergabe. Viele Bundesbürger könnten ihre direkten Vorteile in Form von Zinserträgen allerdings noch deutlich optimieren.
Aus einer Studie der Bank of Scotland, deren Tagesgeldkonto jahrelang zu den Testsiegern unseres Vergleichs gehörte geht hervor, dass jeder fünfte Deutsche das Girokonto auch zum Sparen nutzt. Dies ist jedoch nicht ratsam, da die Einlagen auf dem Girokonto kaum verzinst werden. Eine negative Realrendite ist vorprogrammiert. Das Girokonto sollte daher ausschließlich zum Liquiditätsmanagement genutzt werden und für die regelmäßigen Zu- und Abflüsse eine ausreichende Deckung aufweisen. Überschüssige Liquidität, also die Beträge, die gespart werden sollen, sollte man grundsätzlich in höher verzinsliche Produkte investieren. Als Substitut zum Girokonto bietet sich dafür das Tagesgeldkonto an. Die Verfügbarkeit der Einlagen ist ähnlich wie beim Girokonto – meist wird die tägliche Verfügbarkeit garantiert. Die Verzinsung der Einlagen auf dem Tagesgeldkonto ist allerdings signifikant höher. Hier kann zumindest ein Inflationsausgleich erreicht werden.