Tagesgeld noch immer beliebter als Sparbuch

Tagesgeldkonten gehören noch immer zu den beliebtesten Anlageprodukten. Jeder zweite Bundesbürger nutzt die flexible Anlageform. Mit 44 Prozent belegt das Sparbuch den zweiten Platz. Zu diesem Ergebnis kommt der Sparerkompass 2016 der Bank of Scotland. Dass deutsche Sparer bevorzugt zum Tagesgeldkonto greifen, dürfte zum einen dem Sicherheitgedanken und zum anderen der noch vergleichsweise guten Rendite geschuldet sein. 81 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bei der Wahl der Geldanlage vor allem darauf achten, dass die Ersparnisse im Falle einer Bankenpleite ausreichend geschützt sind. Der Dauerbrenner Sparbuch ist vor allem bei westdeutschen Sparer beliebt. Diese halten einen Anteil von 46 Prozent. In Ostdeutschland sind es nur 35 Prozent.

Viele Sparer verzichten auf Rendite

Interessant ist der Fakt, dass noch jeder dritte Deutsche auf dem Girokonto spart. Knapp die Hälfte macht dies aus Gewohnheit, 59 Prozent wegen der hohen Flexibilität. Kaum anders machen es die Sparbuch-Kunden. Doch derzeit gibt es kaum noch Banken, die Zinsen aufs Sparbuch zahlen, ganz zu schweigen von einer Guthabenverzinsung auf dem Girokonto. Für Sparer ist es somit von vornherein ausgeschlossen, einen positiven Realzins zu erwirtschaften. Denn dafür müsste die Anlage einen Sparzins oberhalb der Inflationsrate erzielen. Im Juli 2016 lag diese bei 0,40 Prozent. Ein Blick auf den aktuellen Tagesgeldvergleich zeigt, dass mit einer großen Zahl der Tagesgeldkonten die Inflationsrate durchaus geschlagen werden kann. Vielen Sparern dürfte dies aber bekannt sein. Nutzt doch ein Großteil der Sparer das Internet, um sich über Finanzprodukte zu informieren. 77 Prozent sind im World Wide Web unterwegs, und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Nur noch 36 Prozent verlassen sich auf Empfehlungen von Finanzexperten.