Deflation in Euro-Zone zum Greifen nahe?

Immer wieder haben verschiedene Experten in den vergangenen Monaten die Gefahr einer Deflation in der Euro-Zone zurückgewiesen. Doch die heute von Eurostat veröffentlichten Zahlen sprechen eine andere Sprache: die jährliche Inflation in der Euro-Zone ist im im Februar 2014 auf nur noch 0,7 Prozent gesunken, in der gesamten Europäischen Union auf 0,8 Prozent. Damit wird die Gefahr einer Deflation immer größer, da auch die Staaten mit den Inflationsraten im genannten Zeitraum unter der für die Europäische Union so wichtigen Stabilitätsquote von 2,0 Prozent liegen. Zur unserer Statistik der Entwicklung der Inflationsrate So wurden im Februar dieses Jahres im Vergleich zum Februar 2013 in Malta und Finnland Inflationsraten von je 1,6 Prozent gemessen, in Österreich 1,5 Prozent. In Deutschland sank die Inflationsrate im Februar 2014 weiter und liegt auf nur noch 1,2 Prozent. Gerechnet auf den HVPI liegt diese sogar bei nur 1,0 Prozent, was natürlich noch drastischer aussieht wie die 1,2 Prozent, welche das Statistische Bundesamt für Deutschland ausgegeben hat.

Negative Inflationsraten im Jahresvergleich in sechs EU-Staaten

In gleich sechs EU-Staaten lag die Inflationsrate im Februar im Jahresvergleich im Minus und damit im negativen Bereich. Am schlimmsten traf es dabei Bulgarien, das Land kam auf negative Preisentwicklung von 2,1 Prozent. In Zypern lag die Inflationsrate im Februar dieses Jahres bei minus 1,3 Prozent, in Griechenland bei minus 0,9 Prozent, in Kroatien bei minus 0,2 Prozent und in Portugal sowie der Slowakei bei minus 0,1 Prozent.

Vergleich gegenüber Januar 2014 mit Rückgang in 17 Staaten

Während der Jahresvergleich für Februar 2014 negative Inflationsraten in „nur“ sechs Staaten der EU mit sich gebracht hat, sieht dies im Monatsvergleich gegenüber Januar dieses Jahres noch dramatischer aus. In gleich 17 Ländern kam es zu einem Rückgang bei den Inflationsraten, in nur sieben Staaten stieg die Inflationsrate an und in drei Staaten blieben die Verbraucherpreise unverändert. Dies zeigt die Brisanz der Lage sowohl in der Euro-Zone wie auch in der gesamten Europäischen Union. Während viele die Krise schon ausgestanden glaubten, erhebt sich nun das „schlimme Wort“ Deflation wie ein Damoklesschwert über die Länder Europas. Sollten die Preise weiter zurückgehen, auch in den Staaten, die bislang nicht von einer Deflation betroffen sind, könnte dies früher oder später europaweit zu einer Deflation führen – was einer neuen Krise Tür und Tor öffnen könnte.

Geforderte Preisstabilität der EU in allen Staaten unerreicht

Kein einziges Land der Euro-Zone und kein einziger Staat der übrigens Europäischen Union erreichte dabei im Februar 2014 die wichtige Stabilitätsquote von 2,0 Prozent, welche die EU einstmals ausgegeben hat. Damit zeigt sich deutlich, dass die Eurokrise nicht nur Auswirkungen auf die Euro-Staaten selbst und die Währungsunion hat, sondern auf die gesamte EU einwirkt. Dies dürfte möglicherweise vor allem Großbritannien zu denken geben, das Vereinigte Königreich gibt sich bereits seit längerem den Phantasien eines Ausstiegs aus der EU hin.

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