Die Sparquote in Deutschland liegt nach wie vor im internationalen Vergleich auf einem absoluten Spitzenniveau. Das durchaus beeindruckende Sparverhalten vieler Deutschen wird mit ihrer Risikoaversion begründet. Viele wollen vorsorgen und ihre Zukunft finanziell absichern. Daher wird regelmäßig ein größerer Betrag vom Einkommen auf die hohe Kante gelegt und versucht, die Sparbeträge durch die Ansammlung von Zins und Zinseszins weiter zu vermehren. Dabei stoßen allerdings viele Sparer subjektiv an ihre Grenzen: Die Sparquote, also der Anteil des Einkommens, der gespart und nicht konsumiert wird, sei nicht mehr weiter ausdehnbar (aktuelle Daten zur Sparquote liefert Ihnen unsere Statistik https://tagesgeld.info/statistiken/sparquote/). Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage von TNS-Infratest, die repräsentativ Bundesbürger zu ihrem Sparverhalten interviewt hat.
Die grundsätzliche Aussage ist dabei, dass die Sparbereitschaft bei den Bundesbürgern sehr hoch ist. Im internationalen Vergleich sogar äußerst hoch. Allerdings gibt es – differenziert man nach verschiedenen Gruppen – durchaus Unterschiede und auch Grund zur Sorge. So ist der wesentliche Grund für das Sparen die Zukunftsvorsorge. Insbesondere junge Bundesbürger haben einen hohen Bedarf, sich für die Zukunft finanziell abzusichern. In dieser Gruppe gibt es allerdings eine Diskrepanz zwischen diesem Vorsorgebedarf und der tatsächlichen Sparquote. Viele junge Bundesbürger und Geringverdiener haben häufig nicht das finanzielle Polster, um regelmäßig zu sparen. Ihre Sparfähigkeit schöpfen sie aber weitestgehend aus. Die Sparlücke kann nur durch eine weiterhin positive Einkommensentwicklung bei den privaten Haushalten geschlossen werden.
Eine äußerst interessante Angabe, gerade auch für Banken, die mit Tages- und Festgeldkonten auf die Sparbeträge der privaten Haushalte abzielen, ist der maximal mögliche Sparbetrag der privaten Haushalte pro Monat. Dieser liegt durchschnittlich bei 185 Euro. Allerdings liegt er weit von der Realität weg. Denn der tatsächliche monatliche Sparbetrag der privaten Haushalte lag 20 Euro unter dieser Grenze. Aber auch nach oben ist noch Luft. Nach eigenen Angaben sind die Bundesbürger hinsichtlich der Zukunftsvorsorge so motiviert, dass sie sich einen Sparbetrag von 234 Euro pro Monat vorstellen, um mit den angesparten Beträgen zufrieden zu sein. Dieser ist allerdings leider oft nicht erreichbar.