Spareifer in Deutschland nimmt weiter zu

Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen das Girokonto als einziges Bankprodukt, mit dem sie regelmäßig umgehen. Es dient nicht nur zur Abwicklung des alltäglichen Zahlungsverkehrs, sondern bei vielen immer noch auch zur Anhäufung von finanziellen Mitteln um Rücklagen zu bilden. Das ein Girokonto allerdings mit einer Verzinsung von annähernd 0 Prozent weder einen Schutz gegen die Inflation noch eine minimale Rendite für die Einlagen bietet, ist dabei noch nicht allen hundertprozentig bewusst. Viele legen allerdings Wert darauf, dass die überschüssigen Finanzmittel als Rücklagen mindestens so verzinst werden, dass ein Inflationsschutz und die Aussicht auf eine kleine Rendite bestehen. Dies ist mit Tagesgeldkonten möglich, deren Einlagen täglich verfügbar sind und damit auch kein Liquiditätsrisiko darstellen. Neben dem Girokonto ist auch das Sparbuch noch immer weit verbreitet. Etwa 63 Prozent der Bundesbürger nutzen dies regelmäßig, auf dem zweiten Platz liegen mit 58 Prozent Lebens- oder private Rentenversicherungen. Erst dann folgt das Tagesgeldkonto, das von etwa 50 Prozent der Bundesbürger genutzt wird und sein Ranking in letzter Zeit verbessern konnte.

Die Bank of Scotland hat mit einer Studie nachgewiesen, dass mehr als die Hälfte der Bundesbürger regelmäßig Geld spart, um Rücklagen zu bilden. Der Anteil der regelmäßigen Sparer ist in den vergangenen Jahren merklich angewachsen. Bekannt war bisher ja schon immer, dass die Deutschen im internationalen Vergleich eine insgesamt exorbitant hohe Sparquote haben. Mit teilweise bis zu 20 Prozent Sparquote ist der Abstand gegenüber anderen Nationen deutlich. In den USA ist die Sparquote teilweise sogar negativ, was die großen Differenzen verdeutlicht. Ein Professor der Finanzwissenschaften kommentierte dies zuletzt mit den Worten: "Es sieht so aus, als feiert die ganze Welt eine große Party. Nur die Deutschen sitzen zu Hause und sparen". Die Sparmoral zeigt jedoch durchaus ihre Erfolge: Jeder vierte Bundesbürger ist in der Lage, monatlich zwischen 50 und 100 Euro zu sparen. Ein weiteres Viertel kommt sogar auf deutlich mehr als 100 Euro pro Monat.
Der Spareifer der Deutschen, der in den letzten Jahren noch weiter zugenommen hat, spiegelt offensichtlich auch die Notwendigkeit wieder, finanzielle Rücklagen – gerade auch in wirtschaftlich stürmischen Zeiten – zu bilden, meint Bertil Bos, Managing Director der Bank of Scotland in Deutschland.

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