Sie ist die viertgrößte Bank in Europa, deutlich größer als der deutsche Branchenprimus, die Deutsche Bank und drängt nun möglicherweise auch bald auf den Markt in Deutschland. Die Sberbank, die größte Bank Russlands interessiert sich sonst nicht sonderlich für Bankgeschäfte in Europa, was angesichts der europäischen Schuldenkrise wenig verwunderlich ist. Nur in Deutschland will sich die Sberbank möglicherweise positionieren, und hat mit dem Kauf der türkischen DenizBank bereits den Anfang gemacht.
Nun will die Sberbank ein Online-Angebot in Deutschland aufbauen, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner Online-Ausgabe berichtet. Damit könnte ein neues Angebot geschaffen werden, das andere Banken hierzulande durchaus in die Enge drängen könnte. Bereits jetzt überzeugt die DenizBank immer wieder mit guten Zinsen für das Tagesgeld wie auch für das von ihr angebotene DenizBank Festgeld. Letzteres ist derzeit einer der Testsieger unseres aktuellen Vergleichs mit Zinsen von bis zu 3,13 % p.a. Mit der Stärke der Sberbank im Rücken könnte die DenizBank entweder ihr Onlinegeschäft wie auch ihr bereits bestehendes Filialgeschäft in Deutschland deutlich erweitern, oder die russische Großbank würde Hand in Hand mit der DenizBank ein eigenes Angebot hierzulande aufbauen.
Es bleibt nun abzuwarten, in welche Richtung die Sberbank gehen will. Bis April dieses Jahres soll laut "SPON" eine neue Strategie sowohl für die Türkei als auch für Europa aufgesetzt werden. Der Auslands- und Vizechef der Sberbank, Sergej Gorkow, sieht dabei laut "Spiegel" eine klare Richtung: "In Deutschland leben viele Menschen, die Türkisch oder Russisch sprechen. Jetzt müssen wir darüber nachdenken, wie wir diese Bevölkerungsgruppen am besten erreichen."
Doch diese beiden Bevölkerungsgruppen dürften kaum die einzigen Zielgruppen in Deutschland bleiben. Bereits in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die DenizBank dank ihrer Zinsangebote durchaus auch für Nicht-Türken interessant und attraktiv ist. Daran dürfte sich auch mit einem neuen Angebot der DenizBank oder eben der Sberbank kaum etwas ändern. Lassen wir uns überraschen, auf was der Fokus dann gerichtet ist, Tagesgeld und Festgeld dürfte jedoch auch weiterhin zu den Vorzeigeprodukten gehören, egal unter welche Namensflagge dann in Deutschland gefahren wird.