Vermögensanlage und das Inflationsrisiko

Die Vermögensanlage ist mit vielfältigen allgemeinen und speziellen Risiken behaftet, über die sich die Anleger im Vorfeld ihrer Anlageentscheidung bewusst sein sollten. Um die Risiken zu bewerten und richtig einschätzen zu können, steht großen Banken und Fondsgesellschaften eine volkswirtschaftliche Abteilung mit Expertise zur Verfügung. Diese nehmen eine Analyse und Bewertung aktueller Trends wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge vor und bewerten deren Implikationen für die Vermögensanlage.

Neben dem Konjunkturrisiko spielt dabei auch das Inflations- oder Kaufkraftrisiko eine wichtige Rolle. Das Inflationsrisiko ist vorhanden, wenn Anleger durch eine Geldentwertung infolge von Inflation einen Vermögensschaden erleiden. Bei steigenden Preisen (steigender Inflationsrate) kann mit einem konstanten Vermögen immer weniger gekauft werden. Dies stellt den Kaufkraftverlust dar, der durch eine Rendite, die mindestens der Höhe der Inflationsrate entspricht, so gerade ausgeglichen werden kann. Damit hat die Anlage allerdings noch keinen (Real-)Ertrag erzielt, sondern lediglich den Vermögensschaden durch Inflation ausgeglichen. Von Rendite kann daher eigentlich noch keine Rede sein. Im Fokus sollte daher immer der reale Wert des Vermögens und der reale Vermögensertrag gestellt werden.

Neben einer genauen Analyse von inflationären Tendenzen ist auch die Frage, wie die Vermögensanlage auf diese Tendenzen reagiert, eine sehr zentrale. Die verschiedenen Assetklassen sind unterschiedlich inflationssensibel. So sind Geldwerte direkt von dem Kaufkraftverlust betroffen. Dazu zählt etwa Bargeld oder aber auch das Guthaben auf dem Bank- oder Tagesgeldkonto. Auch Anleihen, die über viele Jahre durchaus immer noch einen positiven Realzins aufweisen konnten, bieten inflationsbereinigt teilweise mittlerweile nur noch eine magere oder gar negative reale Rendite. ist bei Sachwerten im langfristigen Vergleich eine höhere Wertstabilität festgestellt worden. Somit sind Immobilien beispielsweise ein beliebtes Asset, um sich gegen Geldentwertung zu schützen. Auch Aktien zählen zu Sachwerten, da sie Beteiligungen an Unternehmen darstellen, die über entsprechende Sachwerte verfügen. Allerdings ist hier insbesondere die Unterscheidung zwischen dem Substanzwert und dem Ertragswert einer Aktie wichtig. Denn wenn die Dividende auch unter der Inflation bleibt, ist ebenfalls ein Kaufkraftverlust vorhanden.

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