Börsenrausch: steht der DAX vor der Korrektur?

Die Aktienkurse sind seit Jahresbeginn bezogen auf die DAX-Entwicklung stark gestiegen. Mit einem Anstieg von über 15 Prozent ist der DAX sehr gut in das neue Jahr gestartet und hat die Erwartungen vieler Anleger übertroffen. War man zu Ende des letzten Jahres noch davon ausgegangen, dass sich die Konjunktur in Deutschland und der gesamten Eurozone im Jahr 2012 weiter eintrüben werde, sind nach dem Jahreswechsel offenbar alle Unsicherheiten verschwunden. Zwar schwebt die Staatsschuldenkrise immer noch wie ein Damoklesschwert über dem Aktienmarkt und die Anleger werden nicht müde, immer wieder auf die drohenden Gefahren von dieser Sphäre hinzuweisen, dennoch konnten Viele von den starken Kursgewinnen profitieren.

Darauf deutet zumindest ein Blick in das Insiderbarometer hin. Die Insider, also im wesentlichen die Führungskräfte großer DAX-Unternehmen müssen private Wertpapiergeschäfte regelmäßig an die Börsenaufsichtsbehörde melden um den Verdacht von Insiderhandel auszuräumen und diesen überprüfbar zu machen. Daher sind die Käufe und Verkäufe der gut informierten Manager öffentlich bekannt. Derzeit ist eine Verkaufswelle von Aktien der eigenen und anderen Unternehmen zu verzeichnen, was auf Gewinnmitnahmen hindeutet. Möglicherweise sehen die Führungskräfte der Unternehmen die Aktien-Hausse, die mit dem Jahreswechsel einsetzte, nun als beendet an. Dies kann auf schlechtere Zeiten und eine Korrektur hinweisen, die viele Beobachter vermuten. Ein so starker Anstieg über mehrere Wochen sei ungewöhnlich, eine Korrektur sehr wahrscheinlich.

Daher geraten auch Produkt ein den Fokus der Börsianer mit denen man auf fallende Kurse setzen kann. Neben Zertifikaten und Optionsscheinen können sich derzeit auch Short-ETFs, zum Beispiel auf den DAX, eines großen Interesses erfreuen. Exchange Traded Funds (ETFs) bilden die Kursentwicklung von Indizes wie etwa dem deutschen Aktienmarkt wieder. Ein Short ETF spiegelt die Entwicklung genau umgekehrt wider, das heißt: Wenn der DAX fällt, steigt der ETF in gleichem Verhältnis. Allerdings empfehlen sich derartige Anlageprodukte nur für sehr erfahrene Anleger, da hier oft die Tücken der Prozentrechnung erkannt werden müssen: Häufig bilden die ETFs nur über einen kurzfristigen Horizont die Entwicklung passgenau ab. Über längere Zeiträume kann die Rendite sich durchaus wieder bei null einpendeln obwohl starke Kursverluste zu verzeichnen waren. Daher sollte man die Vor- und Nachteile eines Investments in ETFs sehr gut gegeneinander abwägen.

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